Sinnkriterium
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Der Begriff Sinnkriterium bezeichnet in der Philosophie allgemein einen Maßstab für rational sinnvolle Aussagen.
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[Bearbeiten] Logischer Empirismus
Ein grundlegendes Ziel des logischen Empirismus war es, sinnvolle Aussage von nicht sinnvollen Aussagen zu unterscheiden. Ausgangspunkt war die Kritik an der Metaphysik, in der nach Auffassung der Vertreter des Wiener Kreises durch einen falschen Sprachgebrauch immer wieder Scheinprobleme erzeugt wurden. Ausgehend von einer empiristischen Grundauffassung lautet das Sinnkriterium: die Bedeutung einer Aussage ist die Methode ihrer Verifikation[1]. Demnach sind alle die Aussagen sinnvoll, wenn sie sich anhand von Beobachtungen verifizieren lassen. „Bringt eine Aussage keinen Sachverhalt zum Ausdruck, so hat sie keinen Sinn.“[2]. In einer Kritik an Martin Heidegger wandte sich Rudolf Carnap insbesondere gegen bedeutungslose Wörter und syntaktisch falsche Sätze. Sein Paradebeispiel war Heideggers Satz „Das Nichts nichtet.“
Ein kritischer Einwand gegen das empiristische Sinnkriterium ist das Problem der Selbstanwendung. Das Verifikationsprinzip als solches ist weder analytisch wahr noch empirisch verifizierbar. Eine weitere Kritik ist, dass wissenschaftliche Theorien Sätze enthalten, die sich nicht als überprüfbare Beobachtungssätze formulieren lassen.
[Bearbeiten] Pragmatische Maxime
Ebenfalls als Sinnkriterium wird die Pragmatische Maxime von Charles S. Peirce aufgefasst:
- Überlege, welche Wirkungen, die denkbarerweise praktische Relevanz haben können, wir dem Gegenstand unseres Begriffs in unserer Vorstellung zuschreiben. Dann ist unser Begriff dieser Wirkungen das Ganze unseres Begriffs des Gegenstandes. (CP 5.402)
Die Bedeutung eines Gedankens liegt nach Peirce darin, welche Verhaltensdisposition zu einer möglichen Handlung er erzeugt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ siehe Moritz Schlick: Philosophische Logik, Frankfurt 1986, 144
- ↑ Rudolf Carnap: Scheinprobleme in der Philosophie, 47
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Carnap: Scheinprobleme in der Philosophie, Meiner, Hamburg 2004. ISBN 978-3-7873-1728-8
- Klaus Oehler: Charles Sanders Peirce, Beck, München 1993, ISBN 3406346359
- Pirmin Stekeler-Weithofer: Sinn-Kriterien. Die logischen Grundlagen kritischer Philosophie von Platon bis Wittgenstein , Mentis, Paderborn 1995, ISBN 978-3506787491
