SMS Seeadler (1892)
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Baudaten | ||
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Schiffstyp | Kreuzer IV. Classe Ungeschützter Kreuzer |
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Schiffsklasse | Bussard-Klasse | |
Baubezeichnung: | Ersatz Adler | |
Bauwerft: | Kaiserliche Werft in Danzig Bau-Nr.: |
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Kiellegung: | 1890 | |
Stapellauf: | 2. Februar 1892 | |
Fertigstellung: | 1892 Umbau: 1898-99 |
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Baukosten: | 2,46 Mio Mark | |
Schwesterschiffe | ||
SMS Bussard SMS Falke |
SMS Condor SMS Cormoran SMS Geier |
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Schiffsmaße | ||
Vermessung: vor Umbau |
1028 BRT 468 NRT |
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Vermessung: nach Umbau |
1049 BRT 472 NRT |
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Wasserverdrängung: | Konstruktion: 1612 t Maximal: 1864 t nach Umbau: 1887 t |
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Länge der Wasserlinie: Länge über alles: |
LKWL: 79,6 m Lü.a.: 82,6 m |
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Breite: | KWL: 10,5 m über alles: 12,7 m |
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Tiefgang: | 4,42 – 5,35 m | |
Seitenhöhe: | 6,42 m | |
Technische Daten | ||
Kesselanlage: | 4 Zylinderkessel | |
Maschinenanlage: | 2 liegende 3-Zyl.-Dreifachexpansions-Dampfmaschinen | |
Anzahl der Propeller: | 2 dreiflügelig 3 m | |
Wellenumdrehungen: | 134 U/min | |
Antriebsleistung: | 2888 PSi | |
Geschwindigkeit: | 16,9 kn | |
Fahrbereich: | 2950 sm bei 9 kn nach Umbau: 3040 sm |
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Treibstoffvorrat: | 205 – 315 t Kohle nach Umbau: 340 t |
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Takelung: | Schonerbark nach Umbau: Toppsegelschoner Großmast: Dreieckssegel |
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Besatzung: | 9 Offiziere und 152 Mann nach Umbau: 157 Mann |
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Bewaffnung | ||
Seezielgeschütze: | 8 Sk - 10,5 cm L/35 800 Schuss, 108 hm 5 Revolverkanonen 3,7 cm |
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Torpedorohre 35 cm: |
2 an Deck | |
Verbleib | ||
19. April 1917 durch Explosion zerstört |
SMS Seeadler (I) war ein Kleiner Ungeschützter Kreuzer IV. Klasse der Kaiserlichen Marine, das dritte von sechs Schiffen der zwischen 1890 und 1894 gebauten Bussard-Klasse. Schwesterschiffe waren SMS Bussard, SMS Falke, SMS Condor, SMS Cormoran und SMS Geier.
[Bearbeiten] Die Bussard-Klasse
Die Bussard-Klasse war konzipiert für den Einsatz in den deutschen Überseekolonien. Die Kreuzer hatten eine besonders große Bunkerkapazität, um genügend Kohle für lange Einsätze mitführen zu können, und waren mit einer Segeltakelage ausgestattet, um auf langen Reisen Brennstoff zu sparen. Die Schiffe ware sehr seetüchtig, aber ihre seitlich montierten Geschütze zwangen sie bei hohem Seegang zur Fahrtdrosselung.
Die Schiffe waren 76 m lang und 10 m breit und hatten 4,8 m Tiefgang. Die beiden ersten, Bussard und Falke, verdrängten 1.570 Tonnen, die anderen vier 1.630 Tonnen. Sie waren mit acht 10,5 cm Geschützen und fünf 3,7 cm Revolverkanonen bewaffnet und liefen 15 Knoten. Die Sollstärke der Besatzung betrug 165 Mann.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Seeadler lief am 2. Februar 1892 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig als Kaiseradler vom Stapel, wurde aber schon am 27. Juni 1892 in Seeadler umbenannt, da die neue kaiserliche Jacht den Namen Kaiseradler bekam. Nach Indienststellung am 15. März 1893 wurde das Schiff zusammen mit dem Großen Kreuzer SMS Kaiserin Augusta nach Halifax und New York (Ankunft in New York 26.April) in den USA geschickt, musste aber am Ende der Überfahrt wegen Kohlemangels von der Kaiserin Augusta geschleppt werden, da die Seeadler unter Segel zu spät angekommen wäre.
Nach Ende der Feierlichkeiten wurde die Seeadler zur Ablösung des seit 1888 stationierten Kreuzers SMS Schwalbe auf die Ostafrikastation entsandt. Sie kam am 2. September 1893 in Sansibar an und versah dann Stationsdienst in Ostafrika, sowie für kurze Zeit von April bis Mai 1896 in Deutsch-Südwestafrika, bis Anfang Mai 1898. Am 26. Juni 1898 kehrte sie nach Kiel zurück.
Das Schiff wurde im Juli 1898 außer Dienst gestellt und danach in Danzig grundüberholt. Nach neuerlicher Indienststellung am 3. Oktober 1899 wurde die Seeadler zwei Wochen später nach Ostasien beordert, wo sie bis zum Frühjahr 1905 in den pazifischen Inselgebieten zum Einsatz kam – von August 1900 an als Teil des Ostasiengeschwaders.
Am 20. August 1905 wurde sie wieder nach Ostafrika gesandt. Vom 1. Oktober 1905 bis zum 9. Januar 1914 versah sie dort und von März bis April 1908 auch in Südwestafrika Stationsdienst.
Im März 1914 wieder in Deutschland angekommen wurde das Schiff außer Dienst gestellt und im Mai zum Kanonenboot umklassifiziert. Auf Grund seines Alters wurde es nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht mehr reaktiviert, sondern in Wilhelmshaven als Minenhulk verwendet. Dort sank es nach einer Explosion an Bord am 19. April 1917 auf der Jade (Position: 53° 29′ Nord, 8° 12′ Ost ).