SMS Seeadler (Hilfskreuzer)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
 |
||
|---|---|---|
 |
||
| Schiffsdaten | ||
| Schiffname | SMS Seeadler ex. Pass of Balmaha ex. Walter | |
| Schiffstyp | Hilfskreuzer | |
| Takelung | dreimastiges Vollschiff | |
| Kiellegung: | xxx xxxx | |
| Stapellauf (Schiffstaufe): | 1888 Umbau 1916 | |
| Bauwerft: | Robert Duncan Company in Glasgow, Scotland | |
| Besatzung: | XX Mann | |
| Technische Daten | ||
| Wasserverdrängung: | vor Umbau: 1.570 t | |
| Länge: | 245 Feet | |
| Breite: | x | |
| Tiefgang: | x | |
| Höchstgeschwindigkeit: | x Knoten | |
| Bewaffnung | ||
| Kanonen 10,5 cm : | 2 | |
| Maschinengewehre: | 2 | |
| Kommandanten | ||
| Captain | John Lennard (Pass of Balmaha) | |
| Kapitänleutnant | Felix Graf von Luckner (SMS Seeadler) | |
Der Hilfskreuzer SMS Seeadler (1916 bis 1917) war eines der letzten Segelschiffe im Kriegseinsatz. Der dreimastige Windjammer wurde von Deutschland im Seekrieg des Ersten Weltkrieges verwendet.
Da Ende 1916 deutsche Kriegsschiffe außerhalb der Blockade der Alliierten mangels Stützpunkte zur Versorgung mit Kohle kaum noch operieren konnten, wurde die Idee geboren, ein Segelschiff als Hilfskreuzer auszurüsten und auf die Routen der Segelschiffe anzusetzen. Ein Segelschiff konnte ohne Brennstoff sehr weit operieren. Die Führung der Operation hatte Felix Graf von Luckner, auch Seeteufel genannt.
Das aufgebrachte ehemalige amerikanische Vollschiff Pass of Balmaha wurde für diesen Zweck ausgerüstet mit einer Hilfsmaschine, versteckten Lade- und Aufenthaltsräumen, Quartieren für zusätzliche Besatzung und gefangene Seeleute, zwei 10,5 cm Kanonen, zwei schweren Maschinengewehren sowie Handwaffen zur Ausrüstung von Prisenkommandos.
Das Schiff wurde als norwegischer Holzfrachter getarnt und konnte so trotz einer Untersuchung unerkannt die Blockadelinie der Briten durchbrechen. Anschließend machte es über ein halbes Jahr Jagd auf alliierte Handelsschiffe und versenkte 14 Schiffe, darunter sogar 3 Dampfer, die eigentlich gemäß Auftrag nicht hätten angegriffen werden sollen.
Die Fahrt der Seeadler endete, als das Schiff infolge Unachtsamkeit beim Ankern vor der Südseeinsel Mopelia auf ein Riff getrieben wurde; um seine Offiziere zu schützen, verbreitete von Graf von Luckner später, eine Tsunami-artige Welle habe das unbewachte Schiff auf das Riff geworfen und zerstört.
[Bearbeiten] Aufgebrachte und versenkte Schiffe der SMS Seeadler
- Gladis Royle, 3.268 BRT, aufgebracht und versenkt am 9. Januar 1917.
- Lundy Island, 3.095 BRT, aufgebracht und versenkt 10. Januar 1917.
- Charles Gounod, 2.199 BRT, Französische Bark aufgebracht und versenkt 21. Januar 1917.
- Perce, 364 BRT, Schoner aufgebracht und versenkt 24. Januar 1917.
- Antonin, 3.071 BRT, Französische Bark aufgebracht und versenkt 3. Februar 1917.
- Buenos Ayres, 1.811 BRT, italienisches Segelschiff aufgebracht und versenkt 9. Februar 1917.
- Pinmore, 2.431 BRT, Schoner aufgebracht und versenkt 19. Februar 1917.
- British Yeoman, 1.953 BRT, Bark aufgebracht und versenkt 26. Februar 1917.
- La Rochefoucauld, 2.200 BRT, Französische Bark aufgebracht und versenkt 27. Februar 1917.
- Dupleix, 2.206 BRT, Französische Bark gefangengenommen und gesunken 5. März 1917.
- Horngarth, 3.609 BRT, aufgebracht und versenkt 11. März 1917.
- Cambronne, 1.833 BRT, Französische Bark aufgebracht und freigegeben 21. März, angekommen in Rio de Janeiro, Brasilien 30. März 1917.
- A. B. Johnson, 529 BRT, US-Schoner aufgebracht und versenkt 14. Juni 1917.
- R. C. Slade, 673 BRT, US-Schoner aufgebracht und versenkt 18. Juni 1917.
- Manila, 731 BRT, US-Schoner aufgebracht und versenkt 8. Juli 1917.
- Lutece, 126 BRT, Französischer Schoner aufgebracht und gefangengenommen 5. September 1917 nach dem Schiffbruch der Seeadler. Segelte zur Osterinsel als Fortuna und kam dort am 4. Oktober 1917 an.
[Bearbeiten] Literatur
- Graf Luckner: Seeteufel. Heyne Verlag, ISBN 3-45301-303-4
