Stütztenderlokomotive
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Die Stütztenderlokomotive ist eine Sonderbauform der Dampflokomotive, die aus der Anforderung entstand, eine weit hinter der letzten Kuppelachse überhängende Feuerbüchse abzustützen. Dabei wurde die Verbindung zwischen Lok und Tender über ein Kugelgelenk hergestellt, das sich vor der ersten Tenderachse befand.
Die ersten Stütztenderlokomotiven entstanden 1853 durch Professor Engerth für die Semmeringbahn in Österreich (vgl. Engerth-Lokomotive). Sie besaßen drei innen gelagerte, gekuppelte Achsen und einen zweiachsigen Tender , dessen zwei außen gelagerte Achsen über Zahnräder mit angetrieben wurden. Der Zahnradantrieb der Tender bei den ersten beiden Loks bewährte sich nicht, wohl aber das Prinzip der Stütztenderlok, wovon im selben Jahr noch 24 weitere ohne Zahnradkupplung gebaut wurden.
In Deutschland wurden Stütztenderlokomotiven zwischen 1861 und 1872 nur von Egestorff bzw. Hanomag und nur für die Braunschweigische Staatsbahn gebaut. Diese Maschinen mit der Achsfolge B3' und C3' hatten eine lang nach hinten überhängende Feuerbüchse nach Behne - Kool, in der auf zwei hintereinander liegenden Rosten auch Kohlenklein und ungesiebte Grubenkohle verfeuert werden konnten. Weitere Stütztenderloks wurden in Belgien, Frankreich, Österreich und Spanien in Dienst gestellt.