Sunuxal
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sunuxal oder Sunucsal oder Sunuxsal ist der Name einer westgermanischen Gottheit. Sie gilt als Stammesgöttin der Sunuker, deren Kultzentrum das Varnenum bei Aachen-Kornelimünster gewesen sein könnte. Ihr Name wurde auf insgesamt zehn Inschriften am Niederrhein gefunden (von West nach Ost):
- Varnenum bei Aachen-Kornelimünster
- Propsteier Wald bei Eschweiler
- Inden-Frenz (die in der Kirche verbaute Inschrift von einem C(aius) Quentinus stammt vermutlich von Varnenum: Dea Sunuxsal)
- Nideggen-Embken (von einem Volerius Pusinnioni und einem Quintini(us) gestiftete Weihung: Dea Sunuxsal)
- Heimbach
- Zülpich-Hoven (im Chor der ehemaligen Zisterzienserklosterkirche verbaute Inschrift einer Probia Iustina von 239 n. Chr.)
- Neuss-Gnadental (es ist nicht gesichert, ob die 1956 im sog. Kybele-Kultkeller gefundene Tonfigur einer sitzenden Muttergöttin Sunuxal darstellt)
- Köln
- Bonn
- Remagen
[Bearbeiten] Der Weihestein im Propsteier Wald
Der 1856 im nördlichen Propsteier Wald bei Glücksburg gefundene Matronenstein ist 28 cm hoch und 36 cm breit. Seine vollständig erhaltene Inschrift lautet:
-
- DEAE
- SVNVXSALI
- VLPIVS·HVNI
- CIVS·V·S·L·M.
Dies heißt "Deae Sunuxsali Ulpius Hunicius v(otum) s(uum) l(ubens) m(eruit)" und in deutscher Übersetzung "Der Göttin Sunuxsal hat (diesen Stein) Ulpius Hunicius (gesetzt und damit) gern sein Gelübde erfüllt".
Auf dem fehlenden Oberteil sind deutlich Reste des Gewands einer sitzenden weiblichen Person und die Vorderbeine eines liegenden Tiers zu erkennen. Vermutlich wurde der Stein während der Christianisierung zerbrochen. Diese Verstümmelung von Weihesteinen gilt als eine Erklärung der zahlreichen Juffernsagen mit Juffern und kopflosen Frauen, und im Umfeld des Propsteier Waldes gibt es Juffernsagen.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Eschweiler in seiner Geschichte, I. Teil: Die Vorzeit, Dr. Walter Kaemmerer, Eschweiler 1964
