Töddenhandel
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Der Töddenhandel als besondere Form des Hollandgangs ist Bestandteil eines Warenhandelssystems, des Nordseesystems, das sich bis ins Baltikum erstreckte.

Tödden waren saisonal wandernde Kaufleute aus Westfalen und angrenzenden Regionen, die insbesondere das in ländlich/häuslichen Betrieben während des Winters hergestellte Leinen im folgenden Sommer in Holland verkauften. Als Zentrum des Töddenhandels sieht man heute die westfälischen Gemeinden Mettingen, Hopsten und Recke an. Das Mettinger „Tüötten-Museum“ ist der Geschichte des Töddenhandels und speziell den Lebensumständen der Mettinger Tüöttenfamilien gewidmet.
Die Tödden, auch Tüötten oder Tiötten genannt, verfügten dabei über eine eigene, nur unter ihren männlichen Mitgliedern bekannte und benutzte Sprache. Aus solchen Töddengemeinschaften, die oft miteinander verschwägert oder verwandt waren, haben sich bis heute große und bekannte Handelshäuser wie C&A, Hettlage oder Peek & Cloppenburg entwickelt.
[Bearbeiten] Literatur
- Hannelore Oberpenning: Migration und Fernhandel im „Tödden-System“. Wanderhändler aus dem nördlichen Münsterland im mittleren und nördlichen Europa des 18. und 19. Jahrhunderts. (Studien zur historischen Migrationsforschung, Band 4; zugl. Dissertation). Rasch, Osnabrück 1996, ISBN 3-930595-34-6
- Bernhard Nonte, Eugen Eslage et al.: Tüötten-Museum Mettingen. Ein Museum im Museum. Museumsführer, herausgegeben vom Heimatverein Mettingen. Ibbenbürener Vereinsdruckerei, Ibbenbüren 2002, ISBN 3-932959-25-6