Tierbestattung
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Die rituelle Bestattung toter Tiere wird weltweit seit etwa 7000 Jahren praktiziert. Erste Tierbestattungen wurden von den Sumerern durchgeführt, die Hunde als Haustiere hielten. Ihre Blütezeit erlebte die Tierbestattung im Alten Ägypten. Seinerzeit wurden zahlreiche Tiere, die als heilig galten, aufwändig einbalsamiert und rituell bestattet. Dazu gehörten insbesondere Katzen, Krokodile oder auch Falken.
Eine weitere Blüte erlebten Tierbestattungen im frühen Mittelalter, z.B. bei den Alamannen, Franken und Sachsen, wo wohlhabende Verstorbene zusammen mit ihren Pferden und (Jagd-)Hunden beigesetzt wurden. Häufig wurden die Pferde geköpft und die Köpfe getrennt von den Körpern der Tiere bestattet. Das Zaumzeug wurde in den meisten Fällen in das Grab des Verstorbenen beigelegt. Im sächsischen Gräberfeld von Rullsdorf, Landkreis Lüneburg, wurde sogar ein zahmer Rothirsch bestattet, der wohl auf der Jagd als Lockmittel für freilebende Hirsche genutzt wurde.
Heute haben sich weltweit unzählige Tierfriedhöfe etabliert. Jede Großstadt verfügt über mindestens einen Tierfriedhof. Die ersten modernen Tierfriedhöfe in Deutschland entstanden etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bestattet werden größtenteils die klassischen Haustiere wie Hunde oder Katzen, aber auch Zirkustiere oder Pferde. Der weltweit bekannteste Tierfriedhof ist der Cimetière des chiens in Paris.
Analog zur Bestattung toter Menschen erfolgt heute die Tierbestattung in speziell angefertigten Särgen oder auch in Urnen.