Tomburg
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Nahe Rheinbach bei Bonn liegt in einem kleinen Naturschutzgebiet die Burgruine Tomburg. Der 316m hohe Tomberg ist ein Relikt aus dem Tertiär, als flüssige Lava aus dem Erdinneren aufstieg und nach Erosion der Deckschichten eine Basaltkuppel hinterließ.
Siedlungsspuren auf dem Tomberg können bis in das 4. Jahrhundert zurück verfolgt werden und lassen auf eine Nutzung durch die Römer schließen. Die Burg entstand um 900.
Der Pfalzgraf Ezzo und seine Ehefrau Mathilde, eine Schwester Kaiser Ottos III., residierten um 1000 in der Tomburg. Ihre Tochter Richeza wurde Königin von Polen, Sohn Otto erbte die Pfalzgrafschaft, wurde 1045 Herzog von Schwaben und starb 1047 auf der Tomburg. Den Grafen von Kleve (1090) folgten die Herren von Müllenark als Burgherren. Sie nannten sich seit ca. 1230 von Tomburg.
Nach einer wechselvollen Geschichte verlor die Burg im 14. Jahrhundert ihre militärische Bedeutung und diente als Rückzugsort für Raubritter. Nach einem Streit mit Friedrich von Sombreff, Herr zu Tomburg und Landskron, eroberte der Herzog von Jülich die Tomburg. Nach ihrer fast vollständigen Zerstörung am 7. September 1473 wurde sie nicht wieder aufgebaut. Bis in die Neuzeit diente die Ruine und der Burgberg als Basaltsteinbruch. Dennoch sind ca. 70% des Tombergs und Teile des Burgfrieds erhalten geblieben.
Kinder kennen die Tomburg von der Verpackung eines bekannten Zuckerrübensirups, des Grafschafter Goldsafts.
Die in Rheinbach gelegene Tomburg-Kaserne ist nach der Tomburg benannt.
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Koordinaten: 50° 35′ 44" n. Br., 6° 58′ 25" ö. L.
