Weckewerk
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Weckewerk ist eine nordhessische Wurstspezialität. Es wird hergestellt aus gekochten Schwarten und Gehacktem sowie Fleisch- oder Wurstbrühe vom Schwein, teilweise kommen gekochte Fleischstücke und Innereien dazu. Gestreckt wird die Wurst mit altbackenen Brötchen, die der Wurst zu ihrem Namen verhelfen: "Wecke" oder "Wegge" heißen die Brötchen in Nordhessen. Gewürzt wird mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Majoran, regional auch mit Kümmel, Nelkenpfeffer und Knoblauch. Die Zutaten werden durch den Fleischwolf gedreht und vermengt. Für den baldigen Verzehr gelangt Weckewerk in dieser Form oder abgefüllt in Schweinedarm in die Küche. Für die längere Aufbewahrung wird es in Gläsern konserviert oder im großkalibrigen Kunstdarm gekocht.
Für den Verzehr wird Weckewerk oder Weckwurst in der Pfanne gebraten. Ideale Begleiter sind Pellkartoffeln, eingelegte Gurken und Rote Beete oder ein grüner Salat mit Schmandsoße.
Neben der Ahlen Wurscht, Leberwurst und Blutwurst gehört das Weckewerk zu den Standardprodukten der traditionellen Hausschlachtung in Nordhessen. Wegen seines grauen und breiigen Aussehens hat es nur wenig Freunde außerhalb der Region gefunden. Es gehört deshalb zu den wichtigsten Merkmalen der nordhessischen Regionalkultur.
Die Zusammensetzung des Weckewerks ist ein guter Indikator für die allgemeine Ernährungslage: in Mangelzeiten ist der Schwarten- und Weckeanteil sehr hoch, in Zeiten des Wohlstandes wächst der Anteil an Gehacktem.
[Bearbeiten] Literatur
Aktionsgemeinschaft pro traditionelle Fleisch- und Wurstspezialitäten e. V. (Hg.): "Traditionelle Fleischerzeugnisse aus Hessen und Thüringen", Frankfurt a. M. 1998, ISBN 3-924103-17-8