Witthoh
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Der Witthoh ist ein Höhenzug (862 m ü. NN) südlich von Tuttlingen in Baden-Württemberg.
Sendeanlage
Auf dem Witthoh bei Emmingen betreibt der Südwestrundfunk (früher der Südwestfunk) seit 1951 einen Grundnetzsender für seine Hörfunkprogramme. Seit 1986 kommt ein 108 m hoher freistehender Stahlbetonturm als Antennenträger zum Einsatz. Die abgestrahlten UKW-Programme sind SWR1 Baden-Württemberg (92,4 MHz; 40 kW), SWR2 (90,4 MHz; 40 kW), SWR3 (97,1 MHz; 40 kW), SWR4 Baden-Württemberg (89,0 MHz; 5 kW), Deutschlandfunk (100,6 MHz; 40 kW) und Radio 7 (102,5 MHz; 40 kW) sowie das landesweite DAB-Ensemble der Digital Radio Südwest im Frequenzblock 12B mit 1 kW.
Der Sender Witthoh versorgt heute hauptsächlich die Landkreise Tuttlingen, Sigmaringen und Konstanz sowie Teile der Region Baar-Heuberg und des Bodenseekreises. Bis Ende der 80er Jahre hatten die Sender eine wesentlich größere Reichweite, vor allem Richtung Süden und Südosten. Aufgrund internationaler Vereinbarungen mit der Schweiz mussten die Antennendiagramme jedoch so verändert werden, dass die Einstrahlungen in Richtung Schweiz auf ein Minimum reduziert werden. Dadurch kommt es seither am deutschen Bodenseeufer immer wieder zu Empfangsschwierigkeiten der abgestrahlten Programme.
Geografie und Landschaft
Der Witthoh beheimatet noch unverbrauchte Natur. Auf der Nordseite durchweg von dichtem Wald bedeckt, nach Süden Wiesen, Felder und Gehöfte. Der Witthoh trennt das rauhe Klima der Alb vom milderen Einfluß des Bodensees. Die Natur ist südlich des Witthoh im Frühling mindestens drei Wochen weiter als im nördlich gelegenen Donautal. Der Witthoh ist dabei auch die Wasserscheide zwischen Atlantik und dem Schwarzen Meer. Sämtliche Niederschläge, die südlich des Witthoh niedergehen, landen im Rhein und damit in der Nordsee, während nördlich gelegene Gebiete in die Donau und damit ins Schwarze Meer fließen.
Der Witthoh liegt fast genau in der Verlängerung des Bodensees. Seine höchste Erhebung beträgt 862 Meter über dem Meeresspiegel, so dass er sogar von der Bodenseefähre Konstanz-Meersburg aus gesehen werden kann. Zu erreichen ist dieser Aussichtspunkt über die Straße von Emmingen nach Hattingen. Außerdem liegt er am Hohenzollernradweg, der direkt am Sendemast vorbeiführt. Fahrradfahrer, die auf dem Donauradweg unterwegs sind, können in der Möhringer Vorstadt auf einem ausgeschilderten und asphaltierten leicht ansteigenden 6 km langen Radweg auf den Witthoh gelangen. Von Tuttlingen aus gibt es ebenfalls über die "Witthohsteige" eine Möglichkeit, die jedoch sehr steil und anstrengend ist.
Der Witthoh ist ein beliebter Wander- und Aussichtsberg. An klaren Tagen kann man die unwahrscheinliche Fernsicht von den bayerischen Alpen ab der Zugspitze bis weit nach Westen zu den Viertausendern des Berner Oberland genießen. Im Vordergrund kann man zweimal den Bodensee sehen. Links den Überlinger See, im Hintergrund den Obersee mit dem Schweizer Ufer bis Romanshorn, rechts den Untersee im Bereich Radolfzell. Sogar das fast 45 km entfernte Radolfzeller Münster kann man erkennen.
Ebenfalls sind vom Witthoh aus viele Hegauberge, wie z.B. Hohentwiel, Hohenkrähen, Hohenstoffeln, Hohenhewen und Mägdeberg zu sehen. Ein Blick nach Westen bietet Fernsicht zum Schwarzwald, dem Feldberg und Teilen der Baar. Nach Norden geht der Blick Richtung Schwäbische Alb. Nach Osten kann man über den Wäldern am Horizont den herausragenden Bussen bei Riedlingen erkennen.
Weblinks
Koordinaten: 47° 56' 10" N, 8° 49' 36" O