Wood-Plastic-Composite
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WPC (englisch Wood Plastic Composites; deutsch Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe, Gebrauch unüblich) sind thermoplastisch verarbeitbare Verbundwerkstoffe, die aus unterschiedlichen Anteilen von Holz, Kunststoffen und Additiven bestehen, und durch thermoplastische Formgebungsverfahren, wie z. B. Extrusion, Spritzgießverfahren, Rotationsgussverfahren, mittels Presstechniken oder im Thermoformverfahren, verarbeitet werden (vergleiche WPC-Studie 2006 des nova-Instituts).
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[Bearbeiten] Aufbau
Typischerweise bestehen WPC in Deutschland und Mitteleuropa aus einem Holzfaser- oder -mehlanteil von 50% bis 90% und einer Kunststoffmatrix aus Polypropylen (PP) oder weniger häufig aus Polyethylen (PE). Auf dem nordamerikanischen Markt dominieren WPC mit einem 50-prozentigen Polyethylen-Anteil. Mischungen mit anderen Kunststoffen und Biokunststoffen sind technisch möglich, jedoch wenig verbreitet.
Die Zugabe von Additiven optimiert spezielle Materialeigenschaften: Bindung zwischen Holz und Kunststoff, Fließfähigkeit, Brandschutz, Farbgestaltung und - besonders für Außenanwendungen - Witterungs-, UV-, und Schädlingsbeständigkeit.
Eine neue Entwicklung auf diesem Sektor ist ein Gemisch aus PVC und Holzfasern zu je 50%.
[Bearbeiten] Technik
Die Vorteile sind die freie, 3-dimensionale Formbarkeit des Werkstoffs und die größere Feuchteresistenz. Gegenüber Vollkunststoffen bieten WPC eine höhere Steifigkeit und einen deutlich geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Zur Zeit bestehen für WPC noch keine einheitlichen Normen. Bisherigen Langzeitstudien (z.B. Stark et al. 2003) und Schadenfälle aus der Praxis (Principia Consulting 2004) haben gezeigt, das WPCs wie Vollholzprodukte durch UV-Bestrahlung, Feuchte- und Temperatureinwirkung sowie Pilzbefall geschädigt werden können. (Quelle: Kompetenzzentrum Holztechnologie, Wien)
[Bearbeiten] Verwendung
Der Absatzmarkt Decking (Außenbodenbeläge) hat den größten Anteil an dem seit einigen Jahren wachsenden nordamerikanischen WPC-Gesamtvolumen von geschätzten 700.000 t im Jahr 2005. Für Europa wird die WPC-Produktion mit 30.000 t (2003) angegeben, Tendenz stark ansteigend. In Deutschland ist WPC im Baubereich und in der Möbelindustrie eingeführt und findet darüber hinaus in der Automobilbranche Anwendung. Die Jahresproduktionsmenge für 2005 wird auf 10.000 t geschätzt. Extrudierte Terrassenbodenbeläge, Fußleisten und Möbel-Profile haben zurzeit den größten Marktanteil. In Zukunft sind weitere Verwendungsmöglichkeiten wahrscheinlich.
[Bearbeiten] Handelsnamen
Ein allgemein akzeptierter deutscher Begriff hat sich bislang nicht etablieren können. Die wörtliche Übersetzung von WPC lautet Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe.
Die Handelsnamen der Hersteller/Händler sind „Kovalex“ (Fa. Kosche), „hightec-Holz“ (Fa. Werzalit), „Wetterholz“ (Fa. Häussermann), „MegaWood“ (Fa. MegaWood), „Copywood“ (Fa. Copywood), „Flüssigholz“ (Fa. Kleine) oder Thermoplastische Faserstoffe (TPF) (Fa. PPT) und andere.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.wpc-kongress.de/
- WPC-Studie 2005 (Nova-Institut)
- http://www.nachwachsende-rohstoffe.info/
- http://www.wki.fraunhofer.de/
Produzenten-Links: