XForms
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
XForms ist ein W3C-Standard für elektronische Formulare zur Datenerfassung, das heißt, interaktive Fragebögen, insbesondere im World Wide Web. XForms ist plattformunabhängig und kann eine Vielfalt von Geräten bedienen, vom Computer über Mobiltelefone bis hin zum interaktiven Fernsehen.
XForms wurde entworfen um die Unterstützung für Formulare in HTML bzw. dem XML basierten Nachfolger XHTML zu ersetzen und mit der übrigen XML-Technologie zu verbinden. XForms ist aber nicht an XHTML gebunden. XForms ist ein Bestandteil des noch in der Entwicklung befindlichen XHTML-2.0-Standards.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Standardisierung
XForms 1.0 wurde im Oktober 2003 ein W3C-Standard. Im März 2006 erschien mit XForms 1.0 (Second Edition) eine korrigierte Version des Standards. Seit November 2004 existiert eine „Working Draft“ für XForms 1.1, die zum letzten Mal im Dezember 2005 aktualisiert wurde.
[Bearbeiten] Funktionsweise
XForms hält sich an das MVC-Architekturmuster. So wird das Modell getrennt als XML beschrieben, bevor die Darstellungs- und Steuerungsinformationen gegeben werden.
Die Darstellung ist dabei sehr lose beschrieben und hängt zum größten Teil von der Implementierung und der Beschreibungssprache ab, in die XForms eingebettet wurden. Die Elemente des Modells werden mit unterschiedlichen Widget-Typen verknüpft, die weitere Angaben über die Darstellung (zum Beispiel verkleinert etc.), Wichtigkeit und XML-Schema-Datentypen enthalten. Besonders letzteres ist wichtig, da die Implementierung dem Benutzer direkt Informationen über die einzugebenen Daten liefern kann, ohne die Daten erst aufwändig validieren zu müssen. Dies erspart in Webanwendungen den Einsatz von JavaScript oder häufige Validierung auf dem Server. Besonders für kleinere Geräte wie Mobiltelefone ist diese Funktion wichtig, da viele Ressourcen gespart werden können.
Dies erspart aber nicht die Validierung der Daten auf dem Server, bevor sie weiter verarbeitet werden. Bösartigen Benutzern ist es nämlich möglich, die Validierungsinformationen in den XForms zu ignorieren und beliebige Daten in den Datenkanal einzuspielen.
[Bearbeiten] Unterstützung
Bisher unterstützen nur wenige Webbrowser die Spezifikation, lediglich der Firefox-Browser (Funktion muss derzeit noch durch eine Extension [1] aktiviert werden), der unabhängige Java-Browser X-Smiles und die Internet-Explorer-Plugins formsPlayer [2] und Novell XForms Technology Preview können mit XForms umgehen. Da XForms ein Bestandteil des noch in der Entwicklung befindlichen XHTML-2.0-Standards sein wird, dürfte sich die Unterstützung aber schnell verbessern.
Es gibt auch einige JavaScript-Lösungen, die XForms clientseitig in HTML bzw. XHTML umwandeln und einige serverseitige Anwendungen, wie Chiba [3] und Orbeon [4], die dies auf der Serverseite erledigen.
Eine weitere Implementierung von XForms bietet Mozquito DENG [5] von Claus Wahlers. OpenOffice.org unterstützt und benutzt ab Version 2.0 ebenfalls XForms [6]. Der von Roman Huditsch entwickelte XHTML to XForms Converter [7] bietet Web-Autoren eine einfache Möglichkeit, ihre Web-Formulare über XSLT in gültige XForms-Dokumente zu transformieren.
[Bearbeiten] Literatur
- Micah Dubinco: XForms Essentials. o.O. o.J.; auch als freies E-Book [8] verfügbar (englisch)
- T. V. Raman: XForms: XML Powered Web Forms. o.O. o.J. (englisch)
[Bearbeiten] Weblinks
- W3C-Seite über XForms (englisch)
- XForms für HTML-Programmierer
- Homepage des DENG-Entwicklers (englisch)
- XForms Validator
- XForms-Seite im Mozilla Developer Center (englisch)