Yaddo
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Yaddo ist eine 1,6 km² große Künstlerkolonie in Saratoga Springs, New York.
Das 1850 erbaute und nach einem Feuer 1891 neu aufgebaute Anwesen wurde 1881 von dem Wall-Street-Magnaten Spencer Trask und seiner Frau Katrina erworben. Trask hatte mit gewinnbringenden Investionen u.a. in die sich neu etablierende New York Times und die Edison-Elektrizitätsgesellschaft ein großes Vermögen gemacht. Das Ehepaar verlegte nach dem Tod ihres fünfjährigen Sohnes Alan ihren Wohnsitz von New York City aufs Land. 1888 starben dort ihre Tochter Christina und ihr Sohn Spencer jr. an Diphtherie. Ein viertes Kind verstarb 1889 nur zwölf Tage nach der Geburt. Nach dem frühen Tod der vier Kinder entschloss sich das Ehepaar im Jahr 1900, das Anwesen in einen Rückzugsraum für Künstler umzuwandeln. Nach dem Tod von Spencer Trask 1907, war der langjährige Freund der Familie und zweite Mann von Katrina George Foster Peabody maßgeblich an der Finanzierung und Fortsetzung des Projekts beteiligt. Im Todesjahr von Katrina 1922, wurde Elizabeth Ames als erste geschäftsführende Direktorin eingesetzt. Die Eröffnung von Yaddo erfolgte schließlich im Jahr 1926.
Die Idee von Yaddo besteht darin, Künstlern für einen bestimmten Zeitraum innerhalb eines sozial und atmosphärisch unterstützenden Umfeldes einen ungestörten kreativen Prozess zu ermöglichen. Die Finanzierung der Aufenthalte erfolgt durch eine Stiftung (Yaddo Foundation). Die Zielgruppe sind Künstler in den folgenden Bereichen: Choreographie, Film, Literatur, Komposition, Malerei, künstlerische Performance, Fotografie, Drucktechniken, Skulptur und Video.
Die Gärten von Yaddo sind nach klassischen italienischen Vorbildern gestaltet, die die Trasks auf Reisen in Europa besucht haben. Auf dem Gelände befinden sich viele Statuen und Skulpturen, unter anderem eine Sonnenuhr mit der Inschrift "Hours fly, Flowers die, New days, New ways, Pass by, Love stays". Auf dem Gelände befinden sich vier Seen, die das Ehepaar in Gedenken an ihre vier Kinder anlegen ließen.
[Bearbeiten] Quellen
- Andrew Wilson: Schöner Schatten (Berliner Taschenbuchverlag Oktober 2005), ISBN 3-8333-0311-5