Zusteller
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Zusteller ist die allgemeine Bezeichnung für den Beruf der Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen oder den Zusteller für die Brief- und Verbundzustellung der Deutschen Post. Weitere Bezeichnungen sind Brief- und Paketzusteller, Paketbote, Postbote oder auch Briefträger.[1]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Abgrenzung
Früher war dieser meist ein Beamter der Postbehörde (in Deutschland also der Deutschen Bundespost), heute ist er zumeist bei einem Logistik- bzw. Postunternehmen angestellt. Zusteller der Post arbeiten künftig in Teilzeit. [2]
Zusteller können darüber hinaus auch als Geldbriefträger eingesetzt werden.
Neben diesen Zustellern gibt es auch noch den Zeitungszusteller der Printmedien. Seit der Lockerung des Postmonopols versuchen verstärkt die Zeitungsverlage, diese Infrastruktur für eigene Vertriebswege zur Postbeförderung in ihrem Verbreitungsgebiet zu benutzen.
[Bearbeiten] Aufgaben
Zusteller müssen Frühaufsteher sein, damit die Postsendungen pünktlich den Empfänger erreichen können. Zusteller müssen darüberhinaus auch "Wetterfest" sein, da sie immer an der frischen Luft arbeiten. Egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint – die Zusteller legen Ihre Wege immer so zurück, wie diese von den Postunternehmen festgelegt wurden.
In ländlichen Bereichen übernehmen die Zusteller, neben der normalen Zustellung, auch oft eine "MoPS"-Funktion (Mobiler Postservice), dazu zählen, dass annehmen von Postsendungen, der Verkauf von Briefmarken aber auch die Ein- und Auszahlung von Postbankguthaben und andere Postdienstleistungen, können durch den MoPS erledigt werden.
Zusteller verbringen ungefähr ein Viertel der täglichen Arbeitszeit im Zustellstützpunkt (ZSP), früher Postamt, mit dem Vorsortieren der Post, dabei bringen sie die Briefe in die richtige Reihenfolge ihrer Auslieferung, um sie anschließend zügig zustellen zu können.
In fast allen Zustellbezirken, werden auf der Auslieferungsstrecke Postablagekästen (ähneln rein äußerlich den Telefonverteilerkästen) aufgebaut in denen der Zusteller für den restlichen Weg seiner Route die Postsendungen holt.
Die Zusteller sind in Unternehmenskleidung (Uniform) unterwegs, und damit das sichtbare Aushängeschild für das jeweilige Postunternehmen.
[Bearbeiten] Mobilität
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Zusteller, sich innerhalb ihres Zustellbezirkes zu bewegen. Die bekanntesten sind wohl zu Fuß mit Zustellwagen (Taschenwagen), per Postfahrrad, mit Moped oder Motorroller, mit dem PKW oder mit dem Transporter.
Welches Transportmittel gewählt wird, hängt davon ab, wohin die Postsendungen gebracht werden müssen und ob es sich um Briefe, Päckchen oder Pakete handelt. In einer Großstadt ist es zum Beispiel sinnvoller, mit dem Fahrrad zu fahren, um lästige Staus zu umgehen. Dies gilt auch für kleinere Städte und Gemeinden, so fern sich dort auch vielbefahrene Straßen befinden.
Auf dem Land werden besser Automobile benutzt, da die Wege länger sind. Paketzusteller sind mit Transportern unterwegs und führen auch einen Handscanner mit sich, auf dem der Empfänger mit seiner Unterschrift den Erhalt des Pakets bestätigen muss.Der reine Paketzusteller, der nur ausschließlich Pakete, Päckchen und Kataloge zustellt wird heut zu tage nur noch auf Zustellbezirken eingesetzt, wo die Zusteller mit dem Fahrrad oder zu Fuß die Briefe, Zeitungen, Zeitschriften etc. aber keine Pakete; zustellen. Aber nicht nur mit Transportern ist der Zusteller unterwegs, sondern auch mit dem PKW stellt er Pakete zu. Diese Zusteller, die Briefe und Pakete zusammen zustellen, nennt man Verbundzusteller.
In bestimmten Gebieten sind weitere Beförderungsarten notwendig. So sind die Postzusteller im Schwarzwald beispielsweise im Winter mit Langlaufskiern ausgerüstet. Im Spreewald wird die Post per Floß zugestellt. Um das Jahr 1900 waren sportliche Zusteller auch per Schlittschuhe im Winter auf zugefrorenen Gewässer unterwegs.
Weniger bekannt ist die Aufgabe des Zustellers, Briefmarken auf ihre Entwertung hin zu prüfen. Sollte das Postwertzeichen nicht mit einem Poststempel entwertet worden sein, so wird dieses vom Zusteller nachträglich erledigt. Dies geschieht zumeist handschriftlich per Kugelschreiber, Bleistift und Buntstift aber auch mit einem extra dafür vorgesehenem Stempel. Hierfür werden meist blaue oder schwarze Farben verwendet.
Briefkasten und Uniform in einem französischen Postmuseum der La Poste |
[Bearbeiten] Kunst
Die Briefträger sind ein äußerst beliebtes Motiv in der Kunst, Musik, Literatur oder im Film.
- Kenner und Liebhaber von Schubert-Liedern erinnern sich an einige Stellen – z.B. an jene frühlich-traurig bewegte: „Die Post bringt keinen Brief für Dich, … was schlägst Du denn so wunderlich, mein Herz?!“
- Die Marvelettes baten 1961 beispielsweise mit Please Mr. Postman ihren Postboten, eine Minute zu warten und dabei nochmal nachzusehen, ob er nicht doch noch einen Brief von "ihm" in seiner Tasche hat. Dieser Titel wurde später von den Beatles und den Carpenters gecovert.
- Elvis Presley mit dem Titel: Return To Sender (Nichtzustellbarkeitsvermerk auf einem retournierten Brief)
- In Carl Zellers Operette Der Vogelhändler von 1891 ist die Braut des Protagonisten Adam eine gewisse Christel von der Post. Unter diesem Titel wurde auch 1956 von Karl Anton ein Heimatfilm gedreht.
- Alois Brandstetter widmet einem niederbayrischen Briefträger seinen Roman (1974) „Zu Lasten der Briefträger“, der 1992 auch als Theaterstück am Wiener Schwedenplatz seine Uraufführung erlebte.
- Charles Bukowski verarbeitete eigene Erinnerungen im Roman „Der Mann mit der Ledertasche“.
- Film: Wenn der Postmann zweimal klingelt
- Film: Postman von Kevin Costner nach dem gleichnamigen Roman von David Brin
Einer der bekanntesten Zusteller in Deutschland war der Geldbriefträger Walter Spahrbier, aus der ZDF-Sendung Vergissmeinnicht.
[Bearbeiten] Schutzpatron
Schutzpatron der Zusteller ist der Erzengel Gabriel.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Berufsinformationen der Deutschen Post AG zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (PDF-Version)
Referenzen
- ↑ "Dritte Runde - Postbote / Briefträger", Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA), Phil.-Hist. Fakultät, Universität Augsburg, 19. Juni 2006
- ↑ http://www.n-tv.de/736891.html