Flussbett

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Ein Flussbett oder auch Bachbett ist eine (natürliche) Vertiefung in der Landoberfläche, die mit fließendem Wasser gefüllt ist. Es gibt dauernd fließende (perennierende), periodisch trockenfallende (intermittierende) und gelegentlich wasserführende Flüsse (episodische). Die Gewässertiefe und Bettbreite ist größtenteils von der Fließgeschwindigkeit abhängig. Somit gestaltet die erodierende und akkumulierende Wirkung des Flusswassers maßgeblich das Flussbett und die Landschaft.

Flüsse tragen auch Gesteingeröll ab und transportieren es flussabwärts. Wenn sich Geröll hüpfend im Flussbett bewegt, spricht man von Saltation. Dabei wird das Flussbett aufgeschürft. Infolge der Tiefenerosion, die vor allem im Oberlauf eines Flusses stattfindet, werden je nach den geologischen Verhältnissen Kerbtäler, Wannentäler, Kastentäler, Sohlentäler, Muldentäler oder Canyons in die Landschaft geschnitten.

Im Unterlauf von Flüssen können sich große Mengen an Schwemmsedimenten über die Flussniederung ausbreiten. Dadurch wird das Flussbett allmählich angehoben, sodass sich natürliche Hochwasserdämme bilden (Dammuferfluss).

Infolge klimabedingter Wechsel von Tiefenerosion und Akkumulation seit der Eiszeit, entstanden aus weit verzweigten Flussbetten im Erdzeitalter treppenartige Abfolgen von Fluss- oder Schotterterrassen oder Schotterheiden. Sie bilden heute Kieslagerstätten. Auch durch tektonische Hebungsphasen bei der Gebirgsbildung schnitten sich Flüsse tiefer in die Talböden ein. Zurück blieben höher liegende Reste der Talböden. In den Alpen bilden sie auffällige Podeste oder Leisten, auf denen sich häufig Siedlungen befinden. Solche Flussterrassen werden als Felsterrassen bezeichnet.

Als Flussbett werden auch ausgetrocknete nicht mehr oder nicht immer mit Wasser gefüllte Flussbetten bezeichnet. In Asien und Afrika werden sie Wadi genannt.