Gedichte Voltaires
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Dr ditsch un alemannisch Dichter Hermann Burte het 1934 si Buech Gedichte Voltaires vereffentligt - un zwar im R. Oldenbourg Verlag München-Berlin-Zürich. Dr het des Buech mit ere Widmig versähne: Werner Reinhart in Freundschaft; dr Werner Reinhart (1884–1951) isch e Kaüfmann un Mäzen üs Winterthur gsii.
In däm Buech het dr Burte uf 70 Sitte 46 Gedicht vum Voltaire vereffentligt, wun er ab 1930 üs em Franzesische ins Ditsch ibersetzt gha het. Anderscht wiä in sinem spetere franzesisch-ditsche Ibersetzigswärch, in Adler und Rose (1949), sin do numme diä ditsche Ibersetzige ohni d franzesische Orginaltext abdruckt.
Dr Voltaire (1694 - 1778) isch fir dr Burte "Herrscher im Haus des europäischen Geistes" gsii, eins vu dr "hellsten und heitersten Genien aller Zeiten". Dr Burte nännt-e im Vorwort aü "Kämpfer für die Herrschaft des Geistes auf der Erde" - diä Floskel het dr Burte speter aü fir dr eige Kampf brücht, wun er mit dr Nazi mitgloffe isch un sich aber änewäg het welle absetze vun ene.
Textbiispiil: In sinem Gedicht "An Friedrich" (wohl an dr Friedrich II vu Preuße) sait dr Voltaire (in dr Ibersetzig vum Burte):
- Wie soll ich nun zuletzt die langen Sätze schließen?
- An Vorurteile glaubt der Dumme als bewiesen.
- Sie sind nicht Wert, daß Krieg um sie entfesselt werde:
- Die Wahrheit kommt von Gott, der Irrtum von der Erde.
- Durch Distelköpfe hin, von keinem auszuraufen,
- Muß auf geheimem Pfad zum Ziel der Weise laufen.
- Der Friede aber, den man stört und doch begehrt,
- Kauft sich wie Wahrheit nur zu gleichem hohen Wert.
Des Ibersetzigswärk vum Burte het nit ganz in d Zit basst, wus drin vereffentligt wore isch - Verständnis fir d franzesisch Kültür isch nit agsait gsii. Dr Max Dufner-Greif, wu suscht in viilem nationalsozialischtischi Positionen verdrätte het, nimmt dr voltaire-freindlig Burte in sinem Buech "Der Wiltfeberdeutsche Hermann Burte" 1939 in Schutz, wänn er schribt: "(...) Wer Voltaire herabsetzt, sollte sich klar darüber sein, daß er in ihm eine ganze Nation aburteilt." Nit ohni Gritik an herrschende Geischtesverfassig z Ditschland ischs, wänn dr Dufner-Greif witerschribt: "In einer Zeit, wo so viel Unkraut vom bösen Feind ausgestreut word, der den schönen Kulturgarten in Europa zu verderben droht, wissen wir jeden Dienst am Geist, der einmal Meister in der Welt werden soll, besonders hoch zu werten."