Ökologischer Fehlschluss
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Der Ökologische Fehlschluss ist ein Fehlschluss in den Sozialwissenschaften. "Ökologisch" bedeutet hier "kollektiv" und geht auf die Stadtökologie der Chicago-Schule zurück. Der Begriff wurde 1950 von W. S. Robinson geprägt. Entsprechend der Colemanschen Badewanne (Mikro-Makro-Schema) werden Zusammenhänge zwischen Aggregatdaten-Variablen (Makroebene) so interpretiert wie Zusammenhänge auf der Individualebene (Mikroebene). Dies führt häufig zu falschen Ergebnissen.
- Beispiel: Angenommen, in einem Wahlkreis sind 40% Katholiken (1: Makro) und 40% CDU-Wähler (4: Makro). Dann ist der verlockende Fehlschluss: Katholiken wählen CDU! Das muss aber nicht sein. Im Extrem können sogar alle CDU-Wähler z.B. von anderen Konfessionen stammen.
Zu überprüfen wäre: (2: Mikro) Einzelne Menschen sind Katholiken -> (3: Mikro) Genau diese Menschen wählen CDU