1. Österreichischer Cartellverband
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Beim 1. Österreichischen Cartellverband handelte es sich um den ersten Versuch, die katholischen Studentenverbindungen Österreichs analog zum deutschen Cartellverband zu vereinen.
[Bearbeiten] Geschichte
Während zwei der ältesten katholisch-österreichischen Studentenverbindungen, die Austria Innsbruck (gegründet 1864) und die Norica Wien (gegründet 1883), im deutschen CV organisiert waren, versuchte die Austria Wien (gegründet 1876,) in einer „österreichischen Lösung“, die Verbindungen auf dem Gebiet der damaligen Donaumonarchie zu vereinen. Austria Innsbruck und Norica waren dafür aber nicht zu gewinnen, da sie im CV bleiben wollten.
Analog zur Gründung des deutschen CV, der mit dem Cartellverhältnis von Aenania München mit Winfridia Breslau 1856 seinen Anfang nahm, ging Austria Wien mit Ferdinandea Prag 1889 ein ähnliches Abkommen ein und begründete damit den Österreichischer Cartellverband genannten Bund, der in die spätere Geschichtsschreibung als 1. ÖCV einging. Versuche, die Carolina Graz zum Beitritt zu bewegen, scheiterten - die Carolina zog es vor, dem deutschen CV beizutreten. 1891 stieß die Unitas Czernowitz zum 1. ÖCV dazu.
Dem 1. ÖCV war keine lange Existenz beschieden, denn 1895 sistierte die Unitas, und Ferdinandea trat ebenfalls dem CV bei. Damit waren die Versuche, einen katholisch-österreichischen Verband zu gründen, aber noch nicht eingestellt - 1898 versuchte es die Austria mit dem 2. ÖCV.
[Bearbeiten] Literatur
- Stitz, Peter, Der CV 1919 - 1938: der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des 1. Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus, Gesellschaft für CV-Geschichte, München, 1970
- Popp, Gerhard, CV in Österreich 1864-1938, Hermann Böhlaus, Wien, 1984, ISBN 320508831X
- Schieweck-Mauk S., Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg, 1997, ISBN 3894980400
- Hartmann, Gerhard, Der CV in Österreich - Seine Entstehung, Geschichte und Bedeutung, Lahn- Verlag, Wien, 2001, ISBN 378403229X