A-Netz
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Das A-Netz war das erste Mobilfunksystem für Telefonie in der Bundesrepublik Deutschland. Es wurde von 1958 an von der Bundespost unter der Bezeichnung Öffentlicher beweglicher Landfunk (ÖbL) eingeführt und existierte bis 1977. Es handelte sich um ein analoges Netz, bei dem die Gespräche handvermittelt wurden. Wurde der Funkbereich einer Landfunkstelle verlassen, so brach das Gespräch ab und musste neu aufgebaut werden. (Vorläufer ab 1951: "Hafenfunk" in HB, HH, CUX, KI; "Rheinfunkdienst" Düsseldorf und Mannheim; "Fahrzeugfunk" in Westberlin.)
Das Volumen, das die ersten Geräte einnahmen, war beträchtlich. Man musste ein Auto mit einem nicht allzu kleinen Kofferraum haben, um die notwendige Technik unterzubringen. Für die Personen, die sich schon damals ein Mobiltelefon leisten konnten (Wirtschaftsfunktionäre, Spitzenpolitiker) war es jedoch kein Problem, die Apparate im Kofferraum großer Limousinen einbauen zu lassen.
Technische Daten:
- Frequenzbereich zwischen 156 MHz und 174 MHz, Sendeleistung 10 W, handvermittelter Gesprächsaufbau, Röhrentechnik
- 15 handvermittelte Kanäle (im Endausbau über 100 Funkverkehrsbereiche mit zusammen über 300 Funkkanälen)
- 50 kHz Kanalabstand
- 10.500 Teilnehmer
- Frequenzmodulation
- 136 Funkverkehrsbereiche mit 317 Funksprechkanälen und 10.784 Teilnehmern
Das Netz wurde ständig weiter ausgebaut, bis 1968 ca. 80 % Flächendeckung (Westdeutschlands) erreicht wurde. Die Kapazitätsgrenze von ungefähr 11.000 Teilnehmern wurde 1971 erreicht. Um die Nachfrage zu drosseln wurde die monatliche Grundgebühr nach und nach von DM 65 auf DM 270 angehoben.[1]
1972 wurde das B-Netz in Betrieb genommen, und die meisten Kunden stiegen darauf um. Als das A-Netz 1977 abgeschaltet wurde, hatte es noch 787 Teilnehmer.
Die Frequenzen wurden 1980, nach Abschaltung des A-Netzes, für ein erweitertes B-Netz, das B2-Netz, eingesetzt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Überall erreichbar - die Entwicklung des Mobiltelefons, Rüdiger Gräve, Post- und Telekommunikationsgeschichte Regionalbereich West, Heft 1999 S.81ff, ISSN 1430-4589