Abraham Geiger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Abraham Geiger (* 24. Mai 1810 in Frankfurt am Main; † 23. Oktober 1874 in Berlin) war ein bedeutender Angehöriger der jüdischen Reformbewegung.
Nach einem Studium der Arabistik in Bonn war er Rabbiner in Wiesbaden und Breslau. Von 1863 bis 1870 war er Rabbiner der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt am Main. 1870 gründete er die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums mit.
Er plädierte für eine Anpassung historisch bedingter religiöser Ritualgesetze (im Gegensatz zu universalen religiösen Werten) an die Gegenwart, was ihm den Widerspruch der jüdischen Orthodoxie einbrachte.
Abraham Geiger war Herausgeber der Wissenschaftlichen Zeitschrift für Jüdische Theologie (1835-1847) und der Jüdischen Zeitschrift für Wissenschaft und Leben (1862-1874).
Das Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam ist nach ihm benannt. Es verleiht alle zwei Jahre den Abraham-Geiger-Preis.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Was hat Mohammed aus dem Judentume aufgenommen?. Bonn, 1833.
- Nachdruck der Ausgabe Leipzig: Kaufmann, 1902: Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen? : Eine von der Königl. Preussischen Rheinuniversität gekrönte Preisschrift. 2. rev. Aufl. - Leipzig : Kaufmann, 1902 Herausgegeben und mit einem Vorwort von Friedrich Niewöhner. Berlin: Parerga Verlag, 2004. ISBN 3-937262-07-5.
- Nachdr. der Ausg. Madras 1898. Tel Aviv: Zohar books, 1969.
- Judaism and Islam. Translated by F. M. Young, 1896.Online Edition (in Englisch)
- Das Judenthum und seine Geschichte von der Zerstörung des zweiten Tempels bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts. In zwölf Vorlesungen. Nebst einem Anhange: Offenes Sendschreiben an Herrn Professor Dr. Holtzmann. Breslau: Schletter, 1865-71.
- Judaism and its history: in 2 parts (Das Judenthum und seine Geschichte, englisch). Lanham [u.a.]: Univ. Press of America, 1985. ISBN 0-8191-4491-6.
- Abraham Geiger and liberal Judaism : The challenge of the 19. century. Compiled with a biographical introd. by Max Wiener. Transl. from the German by Ernst J. Schlochauer. Philadelphia : Jewish Publication Society of America 5722.
- Nachgelassene Schriften. Reprint of the 1875-1878 ed., published in Berlin by L. Gerschel. Bd 1-5. New York: Arno Press, 1980. ISBN 0-405-12255-1
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Susannah Heschel: Abraham Geiger and the Jewish Jesus. Chicago; London: Univ. of Chicago Press, 1998. (Chicago studies in the history of Judaism). ISBN 0-226-32959-3.
- Susannah Heschel: Der jüdische Jesus und das Christentum. Abraham Geigers Herausforderung an die christliche Theologie (Abraham Geiger and the Jewish Jesus, deutsch). Aus dem Amerikan. übers. von Christian Wiese. Berlin: Jüdische Verl.-Anst., 2001. ISBN 3-934658-04-0
- Ludwig Geiger: Abraham Geiger. Leben und Werk für ein Judentum in der Moderne. Berlin: JVB, 2001. ISBN 3-934658-20-2.
- Hartmut Bomhoff: Abraham Geiger - durch Wissen zum Glauben - Through reason to faith: reform and the science of Judaicum. (Text dt. und engl.). Stiftung Neue Synagoge Berlin, Centrum Judaicum. Jüdische Miniaturen ; Bd. 45. Berlin: Hentrich und Hentrich 2006. ISBN 3-938485-27-2
- Jobst Paul (2006): Das ‚Konvergenz’-Projekt – Humanitätsreligion und Judentum im 19. Jahrhundert. In: Margarete Jäger, Jürgen Link (Hg.): Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten. Münster 2006. ISBN 3-89771-740-9
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Abraham Geiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführlicher Eintrag bei Jewish Encyclopedia (englisch)
- [1] Informationen zum Namensgeber des Abraham-Geiger-Kollegs
- Grabstein (Jüdischer Friedhof Prenzlauer Berg) sowie Porträtfoto
- A. G.: Die zweimalige Auflösung des jüdischen Staates. Eine Zeitpredigt, gehalten den 30. Juni 1866 In: Nachgelassene Schriften Hg. Ludwig Geiger, 1. Bd. Berlin: Gerschel, 1875 [2] Text
Personendaten | |
---|---|
NAME | Geiger, Abraham |
KURZBESCHREIBUNG | bedeutender Angehöriger der jüdischen Reformbewegung |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1810 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 23. Oktober 1874 |
STERBEORT | Berlin |