Acetylenflasche
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Eine Acetylenflasche ist eine mit Ethin (Trivialname Acetylen) gefüllte Gasflasche, die zum Schweißen verwendet wird. Hierzu wird sie unter anderem auch auf den Rüstwagen der Feuerwehr oder den Gerätekraftwagen des THW mitgeführt.
Da Acetylen sich nicht gefahrlos verdichten oder verflüssigen lässt (Gefahr der Selbstzersetzung bei einem Druck von mehr als 2 bar), sich aber in Aceton sehr gut löst, ist die Gasflasche besonders aufgebaut. Im Gegensatz zu anderen Gasflaschen ist sie mit einem Granulat (in der Regel Kieselgur) gefüllt, in dessen Poren sich das Aceton befindet. Darin löst sich das Acetylen. Dies ist notwendig, da sonst die Brand- und besonders die Explosionsgefahr der Flasche bei geringfügigen Temperatur- oder Druckerhöhungen zu hoch wäre. Aufgrund dieser Gefährlichkeit werden Acetylenflaschen kastanienbraun (früher gelb) gekennzeichnet.
Bedingt durch die Füllung mit Aceton muss die Flasche bei der Entnahme senkrecht stehen bzw. der Flaschenkopf muss sich mindestens 40 cm über dem Flaschenfuss befinden um den Austritt von flüssigem Aceton zu verhindern.
Ist eine Acetylenflasche einer hohen Temperatur, etwa bei einem Brand, ausgesetzt, so ist auch noch 24 Stunden nach Entfernen der Hitzequelle mit einem Bersten der Flasche durch Acetylenzersetzung zu rechnen. Auch kleinere Hitzestellen können die gefährliche Zersetzung auslösen, die Flasche muss dafür nur punktuell auf 60 °C erwärmt werden! Um dies zu verhindern, muss sie bis zur vollständigen Abkühlung ständig mit Wasser gekühlt werden. Das Ablassen von Gas zur Reduzierung der Flaschendruckes ist zwecklos, durch die Gasbewegungen im Inneren kann die Zersetzung zusätzlich verstärkt werden, ferner stellt das ausströmende Gas eine erhebliche Brand- und Explosionsgefahr (weit auseinander liegende Explosionsgrenzen des Acetylen) dar. Außerdem besteht die Gefahr eines Zerknalls infolge der Acetylenzersetzung wenn ein Flammrückschlag ohne funktionierende Flammrückschlagsicherung stattgefunden hat oder wenn die Flasche umgefallen und dadurch die Kieselgur-Füllung gebrochen ist, so dass das Acetylen in die Gasphase gelangt.
