Airsoft (Waffe)
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Airsofts (auch Softairs genannt) sind Replikate von meist echten, selten auch von imaginären, futuristischen Schusswaffen und gehören also zur Kategorie der Modellwaffen.Sie sind in der Regel ungefährlich. Airsofts sind in der Lage, Plastikkugeln von 6 mm Durchmesser zu verschießen (seltener auch 8 oder 9 mm). Es existiert auch ein Spezialkaliber von 5,5 mm, für das keine Farbmunition erhältlich ist. Der Markt - meist Hersteller aus Fernost - bietet von preislich wie qualitativ billigen Varianten für Kinder bis zu hochwertig verarbeiteten Liebhaberstücken, die sehr preisintensiv sind, eine breite Palette an.
Eine alternative Bezeichnung ist der Begriff "Softair" bzw. "Soft Air" aber auch "Softgun". Bis zum Inkrafttreten des neuen deutschen Waffengesetzes 2004 wurde im deutschsprachigen Raum praktisch ausschließlich der Begriff "Softair" benutzt, der auch dem ursprünglichen japanischen Wort für diese Sportart entspricht. Importeure, Händler, Presse und Behörden verwenden weiterhin überwiegend den Begriff "Softair". In Spielerkreisen und in bestimmten Internetforen hat sich seit etwa 2001 in Anlehnung an den Gebrauch in den angelsächsischen Ländern der Begriff "Airsoft" verbreitet.
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[Bearbeiten] Arten von Airsoft-Waffen
[Bearbeiten] Springs
Mit Federdruck betriebene Airsoft (benannt nach engl. "spring" = Feder), die die potentielle Energie einer von Hand zu spannenden Schraubenfeder nutzt, um ein Airsoft BB aus dem Lauf zu beschleunigen. Der Schütze muss die Waffe vor jedem Schuss von Hand spannen, indem er den Ladehebel der Airsoft nach hinten zieht. Sobald die Feder gespannt ist, ist die Airsoft schussbereit. Aufgrund dieser Funktionsweise können diese Airsofts nicht voll- oder halbautomatisch schießen.
Obwohl die meisten elektrischen Airsofts auch eine Feder zum Antrieb des BBs besitzen, werden sie nicht als Springer kategorisiert. Spring Airsofts sind vor allem im Billigpreissegment zu finden, da ihre einfache Bauweise und die einfachen Komponenten sie günstig in der Herstellung machen. Aus diesem Grunde sind sie auch als Kinderspielzeug an vielen Ständen an Jahrmärkten günstig zu kaufen. Für den Gebrauch in Airsoftspielen sind diese Low-end-Modelle weniger geeignet, da sie automatischen elektrischen Airsofts in Feuerrate, Genauigkeit und Reichweite weit unterlegen sind. Hochqualitative Spring-Airsofts jedoch können sehr teuer im Preis sein. Diese Präzisionsairsofts eignen sich im Spiel für die Rolle des Präzisionsschützen. Sie können über 1000 € kosten und bieten außergewöhnlich hohe Genauigkeit und Reichweiten von bis zu 70 Metern (effektiv 50).
[Bearbeiten] Gas-Airsofts
Gas Airsofts brauchen unter Druck stehendes Treibgas um das Airsoft BB zu beschleunigen. Diese Gattung ist in der Lage, halb- sowie vollautomatisch zu schießen. Die heutzutage üblichen Treibgase sind Propangas (im Zusammenhang mit Airsoft "Green Gas" genannt und unter diesem Namen auf dem Markt), HFC134a, HFC-22 und in entsprechend angepassten Airsofts auch das starke "Red Gas". Weniger verbreitet sind Systeme, die mit Kohlendioxid oder Druckluft funktionieren.
Die ersten auf dem Markt erhältlichen Gas-Airsofts waren die heute aufgrund ihres Alters so genannten "Classic Guns", welche typischerweise durch flüssige Treibmittel wie R-12 (in Japan FLON-12 genannt) angetrieben wurden. Oft beinhalteten diese Airsofts zwei externe Tanks: einen für das R-12 selber und einen zweiten als Ausdehnungsgefäß. Später wurden diese Guns von einigen Benutzern derart modifiziert, dass sie mit druckregulierten CO2-Behältern oder Stickstoff-/ Hochdruckluftflaschen funktionierten, welche höheren Druck und weniger Druckschwankungen boten. Dennoch wurden diese Classic Guns von den neuen, vielseitigen AEGs abgelöst und verdrängt. Einer der Gründe dafür ist der hohe Preis von R-12. Zusätzlich tendieren flüssige Treibmittel dazu, bei Expansion stark abzukühlen, bis weit unter den Gefrierpunkt. Diese starke Kühlung lässt einerseits den Druck absacken, bis die Airsoft schlussendlich nicht mehr schießt, andererseits leiden die Gummidichtungen unter diesen harschen Temperaturen. Der Schütze war dann zu einer Pause gezwungen, in der sich die Airsoft wieder an die Raumtemperatur anpassen konnte. Bei CO2 als Treibmittel tritt dieser Effekt nicht so stark, bei Druckluft überhaupt nicht auf. Außerdem wurde das Tanklose System von den meisten Spielern sofort begrüßt da es auch lästig ist immer zwei Tanks auf dem Rücken mit sich herum zu schleppen, außerdem ermöglichten AEGs ein realistischeres Waffenbild das von nun an nicht mehr von zum Schützen laufenden Schläuchen verunstaltet wurde.
Heute werden Gassysteme vor allem in Airsofts verwendet, die für ein elektrisches System zu klein wären, also in Pistolen. Andere Gründe die für ein Gassystem sprechen sind der regulierbare Druck von einigen Gasairsofts sowie der Blowbackeffekt vieler Gas Airsofts; die dann als "Gas BlowBack"s (kurz: GBBs) bezeichnet werden. Das Blowback ist ein Mechanismus, welcher den Schlitten der Airsoft nach Betätigung des Abzugs automatisch nach hinten schnellen lässt, um die Funktionsweise einer echten Waffe zu imitieren. Airsofts in Gewehrgröße verwenden heute nur noch sehr selten Gassysteme. Elektrische Antriebe haben sich hier etabliert.
Auch erwähnenswert sind die sogenannten NBB (Non BlowBack)-Waffen, also Waffen bei denen sich der Schlitten nicht mitbewegt. Dieses System wird vor allem bei Gas-Scharfschützengewehren noch heute gerne genutzt da es ein guter Kompromiss zwischen Schussstärke und Preis gibt (Die meisten Spring Gewehre müssen ersteinmal für viel Geld modifiziert werden um auf passable Entfernungen noch halbwegs präzise zu sein, die meisten Gas Gewehre sind zwar in der Anschaffung etwas teuerer allerdings ist hierbei nur noch selten Tuning nötig). Hierbei wäre zum Beispiel die Tanaka M700 Serie zu erwähnen die von vielen Airsoft-Fans als die erste Wahl für Airsoft-Präzisionsschützen gilt.
[Bearbeiten] Elektrische Airsofts
Elektrisch angetriebene Airsofts besitzen einen batteriebetriebenen Elektromotor, welcher über ein Getriebe eine Schraubenfeder mit Hubkolben spannt. Bei jedem Betätigen des Abzugs spannt der Motor in einer ersten Phase die Feder, in der zweiten Phase wird die Feder entlastet. Wie in einer Luftpumpe wird die Luft komprimiert, die Druckluft beschleunigt das Airsoft BB. Moderne elektrische Airsofts wiederholen diesen Zyklus bis zu 15 Mal pro Sekunde, was eine vollautomatische Betriebsweise ermöglicht. Dies gab den automatischen, elektrischen Airsofts ihren Namen: Automatic Electric Gun (AEG). AEGs erreichen Mündungsgeschwindigkeiten von 250 bis 550 Fuß pro Sekunde (entsprechend 75 bis 160 m/s, gemessen bei Verwendung von 0,20 g BBs) und Feuerraten von 300 bis 900 Zyklen pro Minute und sind die bei weitem meistverwendetsten Airsofts für den ernsthaften Wettkampf, jedoch gibt es hierbei auch Ausnahmen. Erwähnenswert wäre die japanische Tuning-Firma "Killer Studio", die bis Ende 2005 ihre sogenannte "Cyber AUG"-Serie herstellte, deren Feuerrate bei bis zu 24 Schuss pro Sekunde (also 1440 Schuss/Minute) lag. Diese Waffen gelten seit dem Ende der Airsoft-Karriere der Firma als extrem rare und wertvolle Sammlerstücke.
Diese AEGs wurden in Japan entwickelt und noch heute dominiert der Japanische Modellhersteller Tokyo Marui den Markt mit vielen qualitativ hochwertigen Modellen. Tokyo Marui AEGs weisen eine Gearbox mit drei darin verbauten Gears auf, wovon eines vom Motor angetrieben wird. Das letzte drückt einen Hubkolben gegen eine Spiralfeder und spannt diese so. Wird der Kolben vom Mechanismus entlastet, schnellt die Feder analog zu den Springern nach vorne. Viele Hersteller, als erster Classic Army, haben diesen Mechanismus von Tokyo Marui kopiert und verkaufen Nachbauten unter eigenem Namen, manchmal mit kleineren Abänderungen und Verbesserungen (Classic Army zum Beispiel stattet seine AEGs mit einem Metallgehäuse aus). AEGs werden für gewöhnlich von einem der folgenden zwei Akkutypen mit Strom gespeist: Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) oder auch Nickel-Metallhydrid-Akku (NiMH), mit verschiedenen verfügbaren Spannungen und Kapazitäten. Der üblichste Akku ist der 8,4 V Akkupack. Die Akkupacks werden in Spannungen von 7,2 V bis zu 12 V verwendet. Eine höhere Kapazität (mehr Ah) ermöglicht eine längere Betriebsdauer, eine höhere Betriebsspannung (V) erhöht hingegen die Feuerrate.
[Bearbeiten] Verwendung
Airsofts werden zum Spielen des Spiels Airsoft verwendet. Mittlerweile haben sich auch in Deutschland einige Gruppen zusammengeschlossen und führen regelmäßig Airsoft-IPSC-Treffen durch.
[Bearbeiten] Airsoft BBs
Die Bezeichnung rührt vom Begriff "ball bearing" (Kugellager), da die im Sportbereich verwendeten Rundkugeln für Luftgewehre oft aus der Kugellagerproduktion stammten. Andere Quellen lösen das Kürzel BB zu "baby bullet" auf, was sinngemäss "kleine Kugel" bedeutet. Der Name hat sich international für Rundkugeln aller Art etabliert.
Airsoft BBs bestehen gewöhnlicherweise aus Kunststoff und sind fast immer Kugeln von 6 mm Durchmesser. Der Markt bietet BBs in unterschiedlichen Gewichten an, von 0,12 g bis 0,85 g. Zusätzlich zu den normalen BBs sind auch auf Stärke basierende und somit biologisch abbaubare BBs, metallbeschichtete BBs und graphitbeschichtete BBs erhältlich. Letztere werden vor allem in Präzisionsgewehren verwendet. Zum Schießen auf Zielscheiben werden gelegentlich auch massive Stahl-BBs verwendet. Am gebräuchlichsten sind 6-mm-BBs in den Gewichten 0,12 g (für sehr schwache Airsofts), 0,20 g und 0,25 g, oft als biologisch abbaubare Variante. Um die schweren 0,85-g-BBs passabel anzutreiben, wird eine sehr starke Airsoft benötigt.
Fluoreszierende BBs können im Lauf - in Verbindung mit einem speziellen Laufadapter, dem so genannten "Tracer" - mit einem kurzen, hellen UV Blitz belichtet werden, um den Effekt von Leuchtspurmunition zu erzielen.
In den 1990er Jahren wurden auch Airsofts hergestellt, die asphärische Pellets verschossen. Die bekannteste dieser Munition ist die "Blade Bullet" von Asahi; diese ist heute sehr schwer zu finden und deshalb sehr teuer. Diese Munition war dazu gedacht, aus Asahis M700- und M40-Gewehren (1993 produziert) verschossen zu werden, allerdings wurde die Asahi-M700/M40-Serie wenige Wochen nach Erscheinen von der japanischen Polizei wieder eingesammelt und vernichtet, da es möglich war, sie mit wenigen Schritten auf .22-Patronen umzurüsten. Die Asahi-M700/M40-Serie zählt heutzutage als die seltenste Airsoft-Waffe, von der schätzungsweise weltweit von beiden Versionen zusammen nur noch höchstens 25-30 Exemplare existieren (genau die Modelle, die bis dahin ins Ausland gegangen sind oder von japanischen Besitzern einfach nicht abgegeben wurden). Ihr derzeitiger Wert wird auf etwa 4000 $ geschätzt. Somit bestand keine Verwendung mehr für die Blade Bullets, und die Produktion wurde eingestellt. Die Kompatibilität zu normalen Airsofts ist hochgradig eingeschränkt, im Besonderen wegen der Inkompatibilität mit der Hop-up-Einrichtung moderner Airsofts, jedoch heißt es, dass die Digicon Contender Serie mit den "Blade Bullets" kompatibel sei.
Farbgefüllte BBs sind verfügbar, jedoch nicht kompatibel mit Airsofts, die ein Hop-up besitzen, da dieses das Farb-BB im Lauf zerfetzen würde. Unter anderem aus diesem Grund besteht fast keine Nachfrage nach solchen Farb-BBs; dementsprechend selten führt sie ein Händler im Sortiment.
6-mm-BBs: Gewicht und Verwendungszweck
- 0,12 g - Für Airsofts mit <0,25J.
- 0,15 g - siehe 0,12 g. Sehr selten zu finden.
- 0,16 g - Guter Kompromiß zwischen 0,2- und 0,12-BBs. Für low Power AEGs < 0,5 Joule am besten
- 0,18 g - siehe 0,16 g. Selten zu finden. Für AEGs mit ca 0,3 - 0,35 J am besten geeignet.
- 0,20 g - das Standardgewicht für viele Airsofts. Die meisten GBBs mit fixem Hop-up sind für diese BBs eingestellt. Auch für AEGs gut geeignet. Werden verglichen mit 0,25-g-BBs leichter verweht. Die Mündungsgeschwindigkeit ist nach dem Energieerhaltungssatz und dem Impulserhaltungssatz höher als bei 0,25-g-BBs, bei gleicher kinetischer Energie. Deshalb ideal für kurze Distanzen, wo eine stabile Flugbahn über lange Distanz sekundär ist. Für Airsofts mit 0,4 bis ca 0,9 J.
- 0,23 g - Kompromisslösung zwischen 0,20 g und 0,25 g.
- 0,25 g - bildet die obere Grenze für Standard-Airsofts. Fliegen bei selber kinetischer Energie langsamer als 0,2-g-BBs, dafür allerdings mit stabilerer Flugbahn. Lassen sich auch durch Laubwerk nicht so leicht ablenken wie leichtere BBs.
- 0,28 g - Standardgewicht für stark getunte Airsofts. Bedeutend günstiger als 0,3-g-BBs bei ähnlicher Performance.
- 0,29 g - Spezielle BBs von Maruzen, poliert und sehr kleine Fertigungstoleranzen. Für Airsofts mit Präzisionsläufen geeignet.
- 0,30 g - Gewicht der Wahl für die meisten Präzisionsairsofts. Western Arms legt diese BBs ihren GBBs bei. Wenig verbreitet.
- 0,36 g - schwerere BBs für Präzisionsairsofts. Sehr langsam, Flugbahn jedoch sehr stabil.
- 0,43 g - geeignet für die höchste Upgradeklasse in Präzisionsairsofts. Für gewöhnlich graphitbeschichtet.
- 0,85 g - Stahlkugeln, geeignet nur für sehr starke AEGs.
8 mm BBs: Gewicht und Verwendungszweck
- 0,27 g - sehr leichte 8 mm BBs für einige Präzisionsairsofts
- 0,34 g - leichte "
- 0,45 g - normale "
- 0,60 g - schwere "
- 0,90 g - sehr schwere "
- 2,1 g - (Stahl)
[Bearbeiten] Airsoft Ballistik
[Bearbeiten] Geschwindigkeit, Energie und Gewicht
Die Geschwindigkeit, mit der das BB den Lauf verlässt, hängt bei AEGs hauptsächlich von der Stärke der Feder ab. Im deutschsprachigen Raum sind Geschwindigkeitslimits von 300 bis 400 FPS (Fuß pro Sekunde) für AEGs und 400 bis 550 FPS für Einzelschussairsofts gebräuchlich.
[Bearbeiten] Gefahren für den Menschen
BBs hinterlassen auf der Haut oft kleine Pusteln. Obwohl ein Treffer mitunter sehr schmerzhaft sein kann, besteht für die Haut keine große Gefahr. Ein Eindringen des BBs unter die Haut ist dennoch bei stärker getunten Waffen nicht ausgeschlossen. Verletzungen sind oberflächlich. Eine angemessene Schutzausrüstung für die Augen ist beim Airsoftspiel jedoch vonnöten und bei jedem Spiel Bedingung zur Teilnahme. Für optimalen Schutz empfehlen sich Ganzgesichtsmasken, die auch die Zähne und die Ohren vor möglichen Treffern schützen. Bei den ab 14 Jahren erhältlichen Airsoft-Waffen mit einer Geschossenergie von unter 0,5 Joule genügt aber in der Regel eine geeignete Schutzbrille.
Eigentliche Sportverletzungen, die beim Spiel entstehen können, werden im Artikel Airsoft (Spiel) behandelt.
[Bearbeiten] Leistungscharakteristik
Airsofts verschießen BBs mit Geschwindigkeiten von 100 FPS (30 m/s) bei günstigen Spielzeugmodellen, mit bis zu 800 FPS bei starken Gasairsofts. Die meisten ungetunten Standard-AEGs mit Tokyo-Marui-Gearbox bewegen mit etwa 270 FPS (80 m/s) im Mittelfeld. Upgrades, etwa in der Gearbox, können diesen Wert erhöhen.
Interne Modifikationen umfassen die Steigerung der Feuerrate und die Geschwindigkeit, mit der die BBs den Lauf verlassen. Die Feuergeschwindigkeit (Kadenz) einer AEG lässt sich einerseits durch eine höhere Betriebsspannung des Elektromotors, andererseits durch eine höhere Übersetzung in der Gearbox erreichen. Als dritte Möglichkeit besteht die Reduktion von Reibungsverlusten mittels Kugellagern, Fetten, energieeffizienten Elektromotoren etc. Bei der Applikation eines derartigen "Speed-Tunings" an einer Airsoft von Tokyo Marui sollten die serienmäßigen Gears durch stärkere ersetzt werden, da erstere der höheren Belastung eventuell nicht standhalten und bersten. Eine höhere Mündungsgeschwindigkeit erreicht man durch den Einbau einer steiferen Feder und durch hochwertigere Bauteile im Luftdrucksystem, um Druckverluste zu minimieren.
[Bearbeiten] Hop-Up & Magnus-Effekt
Das sog. Hop-Up-System in Airsofts bewirkt auf das BB einen Rückwärtsdrall. Die Flugbahn des BBs wird zu der Seite hin abgelenkt, auf der dieses mit der Strömung dreht, also nach oben (falls die Airsoft beim Schießen gerade gehalten wird. Auf dem Kopf stehend wirkt die Kraft natürlich umgekehrt, nach unten). Auf der Seite des BBs, die sich mit der vorbeiströmenden Luft bewegt, können die Luftschichten nahe am BB schneller strömen: Gemäß dem Gesetz von Bernoulli entsteht ein Unterdruck. Die Drehung gegen die Luftströmung auf der anderen Seite bedeutet, dass die Luft abgebremst wird. Dadurch entsteht ein Überdruck. Das BB weicht dem höheren Druck aus und beschreibt daher, wenn man die Gravitation weglässt, eine nach oben gekrümmte Flugbahn. Auf der Erde wirkt natürlich die Gravitation. Das Hop-Up wird also so eingestellt, dass sich der Auftrieb des BBs und seine Anziehung durch die Erde gerade kompensieren und das BB eine gerade Flugbahn beschreibt (bis der Rückdrall nachlässt und das BB absackt).
Das heute verbreitete Hop-Up-System berührt das beschleunigte BB im Lauf mit einer gummierten Kontaktfläche an der Oberseite der Laufinnenfläche. Zwischen BB und Gummifläche besteht eine hohe Reibung. Dies führt zu einem Drehmoment, dessen Vektor vom Schützen aus gesehen nach rechts zeigt. Der größte Nachteil dieses Systems ist seine Abhängigkeit von der Ausrichtung der Airsoft. Hält man die Airsoft beispielsweise 90° nach links geneigt, erhält das BB keinen Rückwärtsdrall, sondern einen Linksdrall: Das BB beschreibt eine Linkskurve und sackt früh ab. Dies kann jedoch auch zum Vorteil des Schützen benutzt werden um zum Beispiel Seitenwind auszugleichen, indem man die Airsoft je nach Windstärke mehr oder weniger stark gegen die Windrichtung neigt. Begabte Schützen könnten auf diese Weise sogar verdeckte Ziele Treffen. Eine Alternative zum Hop-Up-System stellt das sog. BAX dar, bei dem die Kugel anstatt von einer Kontaktfläche, von zwei Kontaktflächen den Rückwärtsdrall bekommt. Dadurch ist eine geringere Seitendrehung gewährleistet.
Neben den in der Stärke einstellbaren Hop-Up-Systeme sind vor allem bei günstigeren GBBs fixe Hop-Ups verbreitet, welche für ein bestimmtes BB-Gewicht eingestellt sind (meist 0,2 g). Nachteil: man ist auf dieses Gewicht festgelegt, andere Gewichte führen zu einem zu starken oder zu schwachen Hop-Up-Effekt.
[Bearbeiten] Airsoft in Deutschland
In Deutschland sind Airsoft-Waffen, sofern sie eine Geschossenergie von mehr als 0,5 und weniger als 7,5 Joule haben, ab 18 Jahren frei verkäuflich. Sie müssen jedoch mit einem "F" im Fünfeck gekennzeichnet sein. Besitz und Transport ist auch ohne Waffenschein möglich, das schussbereite Führen in der Öffentlichkeit dagegen nicht (ebenso wie bei Luftgewehren).
Liegt die Energie von Airsoft-Waffen über 7,5 Joule, sind sie Waffenbesitzkarten-pflichtig.
Airsoft-Spielzeuge, welche eine Geschossenergie von weniger als 0,5 Joule besitzen, unterliegen laut Feststellungsbeschluss des Bundeskriminalamts vom 18. Juni 2004 nicht mehr den Bestimmungen des Waffengesetzes. Letztlich gibt es eine dritte Gruppe von ASGs und AEGs, welche jugendfrei ist; diese Softairs haben eine Geschossenergie von weniger als 0,08 Joule und werden heute auch schon als sog. "Mini-SoftAirs" verkauft, diese sind Abbildungen des org. doch deutlich verkleinert (sehen eher gequetscht aus). Sogar auf Kramer- und Jahrmärkten werden sie als Gewinnpreise angeboten.
Dabei ist zu beachten, dass sich die deutschen Gesetze vom EU-Recht unterscheiden. Hier sind alle Waffen, deren Geschossenergien über den oben angegebenen Werten liegen, keine Waffen und nicht Waffenbesitzkarten-pflichtig, sondern als Spielzeuge definiert.
Wer Spiele mit Airsoft-Waffen veranstaltet, muss vorher die Erlaubnis des Besitzers des Geländes, auf dem geschossen werden soll, einholen. Das Schießen auf Personen ist dann erlaubt, solange diese im Wege einer Strafbefreienden Einwilligung damit einverstanden sind. Dies ist nur dann der Fall, wenn sich die betreffende Person über die Möglichkeiten der Verletzung etc. im Klaren ist - damit ist eine Strafbefreiende Einwilligung nicht möglich, wenn die Person davon ausgeht, mit maximal 0,5 Joule beschossen zu werden, aber dann eine Softair mit 0,6-1,5 Joule eingesetzt wird. Das Schießen auf unbeteiligte Personen ist generell strafbar.
Mittlerweile haben sich auch in Deutschland einige Gruppen zusammengeschlossen und führen regelmäßig Airsoft-IPSC-Treffen durch. Hierbei wird ein Schießwettbewerb auf Zielscheiben durchgeführt, bei dem sowohl Treffgenauigkeit als auch Zeit in die Wertung einfließen. Das Regelwerk ist an das des Grosskaliber-IPSC angelehnt, aufgrund der schwächeren Waffen ist die Entfernung des Schützen zur Zielscheibe aber geringer und zum Ausgleich die Zielscheibe etwas kleiner.
Die meisten Airsoft-Waffen, die militärischen Waffen nachgebildet waren, waren in Deutschland bis vor wenigen Jahren als sog. Anscheinswaffen durch das Kriegswaffenkontrollgesetz verboten, durch die Aufhebung dieses Verbotes entstand rasch ein großer Markt.
[Bearbeiten] Airsofts in den Medien
Im Rahmen der medialen Berichterstattung im Zusammenhang mit stattgefundenen oder verhinderten Amokläufen an Schulen in Deutschland tauchen zunehmend Bilder und Filme von Tätern und/oder Tatgeneigten mit Airsoft-Waffen auf, welche militärischen Waffen optisch oft sehr überzeugend nachgebaut sind. Offenbar zur Steigerung der Aufmerksamkeit wird dabei der nicht fachkundigen Masse der Rezipienten aber gezielt suggeriert, daß es sich dabei um echte Kriegswaffen handelt, die sich im Besitz der betreffenden Personen befinden oder befanden. Selbst wenn in der Berichterstattung der Begriff Air-soft oder Softair verwendet wird, ist dieser für den Großteil der Adressaten kaum verständlich und geschieht dies oft nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Darstellung der betreffenden Waffe. Oft wird in den Medien Airsoft auch mit Paintball gleichgesetzt, obwohl Paintball-Markierer in der Regel keine real existierenden Waffen nachbilden.