Arteria carotis
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Die Carotis (latinisierte Form; auch nach der älteren griechischen καρωτίς Karotis, Pl. Karotiden; v. καρώδης karódis = betäubt (vom Symptom beim Druck auf diese Arterien)) oder vollständig Arteria carotis ist die Halsschlagader. Sie verläuft in der Tiefe der sogenannten Drosselrinne, Speise- und Luftröhre begleitend vom Brusteingang zum Kopf. Im Halsbereich lässt sich ihr Puls leicht ertasten.
Bei Säugetieren (einschließlich Mensch) gibt es auf jeder Halsseite drei Abschnitte der Halsschlagader:
- Die Arteria carotis communis (ACC), unterer, gemeinsamer Anteil der Halsschlagader
- Die Arteria carotis interna (ACI), innere Halsschlagader für die Gehirnversorgung
- Die Arteria carotis externa (ACE), äußere Halsschlagader zur Versorgung des Kopfes und der oberen Halsorgane (Kehlkopf, Schilddrüse, Rachen).
Bei einigen Säugetieren (Wiederkäuer, Schwein) bildet sich der außerhalb der Schädelhöhle liegende Abschnitt der Arteria carotis interna nach der Geburt wieder zurück, so dass die Arteria carotis externa bei diesen auch den Großteil der Versorgung des Gehirns übernimmt.
Am Abgang der Arteria carotis interna, dem Sinus caroticus, liegen Druckrezeptoren (auch Presso- oder Barorezeptoren genannt), die den Blutdruck im arteriellen System überwachen und die Information an das Herz-Kreislaufzentrum im Gehirn übermitteln. Zudem finden sich dort Chemorezeptoren (Glomus caroticum), die den Gehalt von Sauerstoff und den pH-Wert im Blut überwachen.
Arterien die von der Arteria Carotis externa abgehen sind:
- Arteria thyroidea superior
- Arteria lingualis
- Arteria pharyngea ascendens
- Arteria facialis
- Arteria occipitalis
- Arteria auricularis posterior
- Arteria maxillaris
- Arteria temporalis superficialis
[Bearbeiten] Erkrankungen
Häufigste Erkrankung der Arteria carotis ist eine arteriosklerotisch bedingte Gefäßverengung. Diese liegt aus hämodynamischen Gründen in der Mehrzahl der Fälle im Bereich der Carotisbifurkation, also im Bereich der Aufteilung in Arteria carotis interna und Arteria carotis externa. Diese Erkrankung erhöht das Schlaganfallsrisiko, so dass hier bei entsprechendem Schweregrad eine Operation (Thrombendarteriektomie) oder eine Stentangioplastie durchgeführt werden.