Arteriole
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Arteriolen (lat. Arteriolae, Singular Arteriola) sind kleine Arterien, die im Blutkreislauf hinter den Arterien und vor den arteriellen Kapillaren liegen. Ihre venösen Entsprechungen bezeichnet man als Venolen (auch Venulen).
Arteriolen und Venolen sind die feinsten, noch mit bloßem Auge sichtbaren Blutgefäße. Man kann sie zum Beispiel an der Sclera des Auges als feine Gefäßzeichnung (Episkeralgefäße) erkennen. Vgl. Lumen.
[Bearbeiten] Aufbau und Funktion
Der Wandaufbau von Arteriolen gleicht dem von Arterien, man unterscheidet Intima, Media und Adventitia.
Die Media ist zwar nur schwach, aber die glatte Muskulatur in dieser Mittelschicht vermag, die Arteriole vollständig zu verschließen, was bei größeren Arterien nicht der Fall ist. Diese glatten Muskelzellen werden daher als Sphincter precapillaris („Schließmuskel vor den Kapillaren“) bezeichnet. Dieser Verschluss sorgt dafür, dass das sich anschließende Kapillarbett nicht von Blut durchströmt wird und dadurch wenig beanspruchte Gewebe und Organe auch wenig durchblutet werden.
In den Arteriolen nimmt der Reibungswiderstand des Blutes stark zu, Fließgeschwindigkeit und Blutdruck nehmen dagegen ab. Funktionell bezeichnet man Arteriolen daher als Widerstandsgefäße. Bereits geringe Veränderungen der Lumenweite von Arteriolen einer Körperregion haben einen großen Einfluss auf den Blutdruck.