Auf-Ab-Steuerung
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Die Auf-Ab-Steuerung dient der Steuerung einer Lokomotive. Merkmal der Auf-Ab-Steuerung ist der besondere Fahrschalter mit den Stellungen 0, Ab, Fahrt und Auf.
Mit der Auf-Ab-Steuerung werden die Fahrstufen der Lok direkt angewählt. Wird der Fahrschalter in Stellung Auf bewegt, laufen die Fahrstufen schrittweise hoch. Schaltet man nun auf die Fahrtstellung, bleibt die aktuelle Fahrstufe weiterhin ausgewählt. Beim Bewegen des Fahrschalters in Stellung Ab schalten die Fahrstufen schrittweise herunter - auch hier kann durch Verlegen des Fahrschalters in die Fahrtstellung die aktuelle Fahrstufe beibehalten werden. Wird der Fahrschalter in Stellung 0 bewegt, wird sofort die Leistung weggenommen (die Trennschütze fallen ab) und die Fahrstufen laufen bis Stufe 0 zurück. Dies entspricht bei Lokomotiven mit Fahrschalterhandrad der Schnell-Aus-Stellung.
Die Auf-Ab-Steuerung ist besonders bei Elektrolokomotiven häufig vertreten, beispielsweise auf der Baureihe 111. Doch auch einige Dieseltriebfahrzeuge, wie die Baureihe 628.0 und der Eurorunner (ER20) verfügen über diese Steuerungsart.
[Bearbeiten] Besonderheiten bei den Baureihen 112/114/143
Bei den Baureihen 112, 114 und 143 dient die Auf-Ab-Steuerung Triebfahrzeugführer dazu, bei defekter Hauptsteuerung oder beim Rangierbetrieb direkt die Fahrstufen zu steuern (Hilfssteuerung). Dazu muss der Richtungswähler auf Vorwärts oder Rückwärts gestellt sein und der Hebel der Hauptsteuerung "Wippe" auf "1" stehen. Dabei werden sämtliche Überwachungs- und Begrenzungswerte umgangen (außer der Oberstrombegrenzung (zurzeit 450 A)).
Mit der Hauptsteuerung wird nicht direkt die Leistung der Fahrmotoren gesteuert, sondern statt dessen eine Sollgeschwindigkeit (Vsoll) vorgewählt. Je weiter der Hebel nach vorne gestellt wird, desto höher ist die vorgewählte Geschwindigkeit. Durch einen ständigen Vergleich der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit (Vist) mit der vorgewählten Sollgeschwindigkeit (Vsoll) errechnet die Steuerung der Lok die Fahrstufen. Auf dem Tacho kann man die vorgewählte Geschwindigkeit anhand der roten Nadel erkennen, weil die Lok abgestellt ist.
Rechts neben der Hauptsteuerung ist der Zugkraftsteller (0-100%) angeordnet. Damit stellt man die Geschwindigkeit des Stufenwählers ein. Der Pulssteller ordnet dem Befehl eine Fahrstufe zu. Je höher die Zugkraft eingestellt wurde, desto schneller schaltet der Stufenwähler auf die höhere Fahrstufe und desto schneller beschleunigt die Lok.