Ausdruckskraft
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Ausdruckskraft bezeichnet man in der interpretierenden Ausdruckspsychologie die Eigenschaft einer Körperhaltung, Geste oder Miene, nonverbal Information transportieren zu können.
[Bearbeiten] Skalierung der Ausdruckskraft
Die Einheit der Ausdruckskraft ist die Ausdrucksstärke. Es handelt sich um ein psychometrisches Maß, das nur nominal, ordinal und rangskaliert werden kann. Dieses Maß ist nicht zu verwechseln mit der Ausprägungsstärke einer Muskelbewegung.

[Bearbeiten] Faktoren der Ausdrucksstärke
Die Ausdrucksstärke eines konkret gezeigten Ausdrucks einer Person ist an bestimmte Faktoren gebunden und umso höher:
- je mustertreuer dieser Ausdruck gezeigt wird (siehe auch Ausdrucksmuster)
- je ausdrucksstärker der Ausdruck von sich aus ist
- im stehenden Bild: je weniger Bewegungsinformation das Ausdrucksmuster benötigt (siehe Bewegungsausdruck)
Die Abbildung zeigt die weltweit verbreitete Geste des Hinweisens, welche sowohl im Ausdrucksverhalten, als auch im Ausdrucksverständnis angeboren ist. Das linke Bild in mustergerechter Ausführung, zu der neben der Armhaltung vor allem die zum Gegenüber gedrehten Handflächen gehören. Die beiden anderen Bilder sind musterverfälscht, wobei lediglich die Handflächen eine andere Drehung aufweisen. Bereits diese Veränderung führt dazu, dass die Ausdrucksstärke sinkt. Nur auf dem linken Bild ist sie hoch genug, um verständlich zu bleiben: die beiden anderen Bilder führen expressiv un- oder missverständliche Körperhaltungen vor.
Die Ausdrucksstärke ist ebenfalls abhängig vom Vorliegen von Ausdrucksverstärkungsverhalten. Diese kommen nur bei Bewegungsausdrücken vor.
[Bearbeiten] Beispiele für Ausdrücke
von Natur aus hohe Ausdrucksstärken weisen bsw. auf:
- Geste des Warnens
- Geste des Drohens
- Geste des Gebietens
- Geste des Denkeinfalls
allgemein niedrige Ausdrucksstärken weisen auf:
- Zungenmiene des Hungers
- Zungenmiene des Durstes