Ausgedinge
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
Als Austrag (u. a. in Bayern), auch Ausgedinge (u. a. in Österreich) oder Altenteil , bezeichnete die bäuerliche Kultur vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert die - oft notariell abgesicherten - Bedingungen für die Hofübergabe des alten Bauern an seinen Nachfolger.
Der Austrag ist eine Form des Leibgedinges. Er regelte die Altersversorgung und entsprach der heutigen Rente.
Geregelt wurde für die Zeit nach der Hofübergabe von den Altbauern an die Erben unter anderem:
- der Wohnraum - meist nur Wohnrecht in einer Stube; bei reichen Höfen, Gutshöfen und in bestimmten Landstrichen auch ein Austragshaus (auch Ausgedingehaus, Auszughaus, Austraghaus oder Korbhaus)
- Nahrungsversorgung
- Versorgung mit Kleidung
- ggf. "Taschengeld"
- Recht auf Wärme (Heizmaterial, Ofen, bzw. ein "Wärmeloch" im Fußboden eines Raumes oberhalb der geheizten Hauptstube.)
Der Begriff Austrag bezeichnet in der Umgangssprache häufig auch nur die Räumlichkeiten des Austraglers.
Im Kanton Bern wird das Ausgedinghaus als Stöckli bezeichnet.
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