Auswuchten
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Der Begriff Auswuchten bezeichnet das Verringern oder Beseitigen einer Unwucht.
Sehr bekannt ist das Auswuchten von Autorädern. Dort wird das Rad auf einer Maschine in Rotation (Drehung) versetzt, um die Unwucht zu bestimmen. Anschließend werden Ausgleichsgewichte an der Felge befestigt, um die entsprechende Masse korrigiert.
Ziel ist es, den Schwerpunkt des auszuwuchtenden Bauteils so einzustellen, dass er mit dem Mittelpunkt der Drehachse zusammenfällt. Damit schneiden sich die beiden Hauptträgheitsachsen des Rades mit der Rotationsachse.
Die Welt des Auswuchtens ist aber sehr viel größer. Jeder um eine feststehende Achse rotierende Körper besitzt eine Unwucht, die sich durch Vibrationen bzw. Schwingungen, Geräusche, hohen Verschleiß bzw. die Produktlebensdauer bemerkbar macht. Die Beseitigung der Unwucht auf technisch und wirtschaftlich sinnvolle Größen ist die Qualitätsanforderung an jeden Hersteller von rotierenden Bauteilen. Bei vielen Rotoren ist dies durch die Einhaltung von engen Fertigungstoleranzen, wie z.B. Kugellagern möglich.
Sind die Qualitätsanforderungen höher, so müssen sich Hersteller Gedanken um einen gezielten Massenausgleich machen. Der Ausgleich kann positiv oder negativ sein. Beim positiven Ausgleich werden Ausgleichsmassen aufgetragen, wie z.B. durch Anschweißen, Ankleben oder Anschrauben von Gewichten. Beim negativen Ausgleich werden Massen z.B. durch Bohren, Schleifen oder Fräsen abgetragen. Die Verschiebung der Drehachse nennt man Wuchtzentrieren. Als Unwuchtarten unterscheidet man statische Unwucht, Momentenunwucht und dynamische Unwucht.
Die Toleranzen für den Ausgleich sind in DIN ISO 1940 standardisiert.
[Bearbeiten] Literatur
- Lingener, A.:Auswuchten- Theorie und Praxis, Verlag Technik GmbH, Berlin München,1992
- Schneider, H.: Auswuchttechnik, 6. Aufl., Berlin: Springer-Verlag. ISBN 3-540-00596-X