Baumblütenfest
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Das Baumblütenfest ist ein Volksfest in Werder an der Havel, zu dem jährlich in zehn Tagen etwa 500.000 Menschen kommen, um blühende Obstgärten und die fruchtigen Obstweine zu genießen.
Die Idee dazu hatte der Obstzüchter Wilhelm Wils, der mehr Erholungssuchende aus Berlin in die Region locken wollte. Nebenbei konnten sich Landwirte, die aus dem nicht verkauften Obst Wein hergestellt hatten, schon vor der eigentlichen Saison etwas dazu verdienen.
Auf Vorschlag von Wils beschloss der Werderaner Obstbauverein am 13. März 1879, zum Höhepunkt der Baumblüte alle Naturfreunde der Region zum ersten Baumblütenfest einzuladen. Das Fest wurde in den Berliner Tageszeitungen annonciert, worauf die Hauptstädter in Strömen kamen. Der erste Festzug aus Berlin rollte am 10. Mai 1879 gegen 16.00 Uhr an, in den nächsten beiden Tagen folgten mehrere Extrazüge. In alten Berichten wurde die Erstauflage der Baumblüte als „grandios“ gefeiert, daraufhin folgten Jahr für Jahr weitere Volksfeste.
Nachdem das Fest zu DDR-Zeiten wegen des starken Alkoholkonsums eher misstrauisch beäugt wurde, entwickelte es sich nach der Wende wieder zu einer der größten Volksbelustigungen der Region. Im vergangenen Jahr kam eine halbe Million Menschen zum Blütenfest, zu Spitzenzeiten waren es über 800.000 Besucher.
Höhepunkt des Festes ist der Blütenball mit der Vorstellung der Blütenkönigin. Diese wird von einer Jury aus vielen Bewerberinnen gewählt und ist danach ein Jahr lang die Repräsentantin der Stadt Werder und des Baumblütenfestes. Das Ende des Baumblütenfestes bildet ein Höhenfeuerwerk.
Daneben gibt es mehrere Bühnen mit Shows, Konzerten und Theater, zahlreiche Verkaufsstände mit Spezialitäten aus der Region. In der Stadt und auf den Obsthöfen der näheren Umgebung veranstalten die Einwohner und Besucher Grill-, Garten- und Kinderfeste.