Baybayin
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Baybayin (manchmal auch Alibata genannt) ist eine vorkoloniale philippinische Schrift, die aus der javanischen Kawi-Schrift entstand und unter anderem für Tagalog verwendet wird. Baybayin wurde wahrscheinlich bereits im 14. Jahrhundert gebraucht und wurde während der Anfangszeit der spanischen Kolonisierung der Philippinen weiter verwendet. Baybayin heißt wörtlich „Rechtschreibung“. Die heute noch gebräuchlichen Schriften der philippinischen Bergvölker Hanunóo, Buhid und Tagbanwa ähneln dem Baybayin. Die Baybayin-Schrift ist Teil des Unicode-Standards und wird dort die Tagalog-Schrift genannt.
Es handelt sich um eine Abugida-Schrift, bei denen jedes Schriftzeichen in seiner Grundform ein Konsonant ist, der mit dem Vokal „A“ endet. Um Konsonanten mit anderen Vokalen zu produzieren, wird ein Zeichen entweder oberhalb (um „E“ oder „I“ zu produzieren) oder unterhalb (um „O“ oder „U“ zu produzieren) des Schriftzeichens hinzugefügt. Dieses Zeichen wird kudlit genannt und wird nicht für Vokale benutzt, welche eigene Schriftzeichen besitzen.
[Bearbeiten] Baybayin von der spanischen Kolonialzeit bis heute
Die Baybayin-Schrift wurde in der spanischen Kolonialzeit der Philippinen zur katholischen Missionierung verwendet. 1593 erschien die Doctrina Christiana, en lengua española y tagala als einer der ersten christlichen Bücher auf Baybayin. Da das Buch zweisprachig auf Spanisch und Tagalog gedruckt wurde, gibt es einen sehr seltenen Einblick in die Tagalog-Sprache, bevor diese vom Spanischen beeinflusst wurde.
Da Baybayin keine Konsonanten ohne Vokale produzieren konnte, erweiterten spanische Priester die Schrift um ein zusätzliches kudlit, das als Verweis auf das Christentum einem „+“ ähnelt, um das Vokal gänzlich entfallen zu lassen. Diese Kudlit funktioniert genauso wie das virama in der indischen Devanagari Schrift.
Außer Tagalog wurden Ilokano und Pangasinan auch auf Baybayin geschrieben. Baybayin verschwand zusehends im 17. Jahrhundert, obwohl bis ins 18. Jahrhundert Namen noch auf Baybayin unterschrieben wurden und Gedichte damit geschrieben wurden. Die Bergvölker von Mindoro hörten bis heute nie auf, eine ähnliche Schrift zu verwenden. Heute wird auf den Philippinen weitgehend mit dem lateinischen Alphabet geschrieben. Im Zuge nationalistischer Tendenzen der letzten Jahrzehnte ist Baybayin jedoch auf den Philippinen wieder populär geworden.