Bayerische S 3/5
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bayerische S 3/5 / DRG Baureihe 17.4 | |
---|---|
Technische Daten | |
Bauart | 2'C n4v |
Läge über Puffer | 19.325 mm |
Ø Treibrad | 1.870 mm |
Ø vorderes Laufrad | 950 mm |
Leistung | 1.100 PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 110 km/h |
Kesselüberdruck | 1. Serie: 137,3 N/cm² 2./3. Serie: 157 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 1. Serie: 335 / 570 mm 2./3. Serie: 340 / 570 mm |
Kolbenhub | 640 mm |
Rostfläche | 3,27 m² |
Verdampfungsheizfläche | 164,43 m² |
Achslast | 147 kN |
Lokreibungslast | 441 kN |
Lokdienstlast | 684,7 kN |
Die Fahrzeuge der Gattung S 3/5 der Bayerischen Staatsbahn waren Schnellzuglokomotiven mit der Achsfolge 2'C.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Nassdampfausführung
Zwischen 1903 und 1907 lieferte Maffei drei Serien mit insgesamt 39 Lokomotiven. Sie hatten ein Vierzylinder-Verbund-Nassdampftriebwerk. Anders als bei der Vorgängerbauart C V lagen die innenliegenden Hochdruckzylinder und die außenliegenden Niederdruckzylinder in einer Querebene und arbeiteten auf die erste Kuppelachse.
Ab der zweiten Serie (Baujahr 1904) wurde der Kesseldruck der S 3/5 von 14 auf 16 bar erhöht. Auch die Rohrlänge und der Durchmesser der Innenzylinder wurde verändert.
Die S 3/5 ab Baujahr 1904 war mit der parallel entwickelten S 2/5 technisch eng verwandt. Beide Gattungen unterschieden sich nur, soweit es durch die unterschiedliche Achsfolge und den bei der S 2/5 größeren Kuppelraddurchmesser bedingt war; insbesondere Kessel und Triebwerk waren gleich und damit auch die Leistung. Auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit war bei beiden Bauarten gleich (110 km/h). Die S 3/5 N waren in Leistung und Zugkraft(300t bei 100 km/h) der S 2/5 deutlich überlegen, da die Loks drei Kuppelachsen besaßen. Die S 3/5 waren in den Betriebswerkstätten München I und Nürnberg stationiert.
Die Lokomotiven waren mit Schlepptendern der Bauart bay 2'2' T 21 und bay 2'2' T 21,8 ausgestattet.
[Bearbeiten] Heißdampfausführung
Bayerische S 3/5 / DRG Baureihe 17.5 | |
---|---|
Abweichende technische Daten | |
Bauart | 2'C h4v |
Leistung | 1.260 PSi |
Zylinderdurchmesser | 360 / 590 mm |
Überhitzerfläche | 33,9 m² |
Achslast | 157 kN |
Lokreibungslast | 471 kN |
Lokdienstlast | 705,3 kN |
Im Jahr 1906 erhielte die Lokomotive mit der Nummer 3329 versuchsweise einen Rauchrohrüberhitzer der Bauart Schmitt. Die Erprobung verlief zufriedenstellend, und die umgebaute Lokomotive hatte eine spürbar höhere Leistung(450t bei 100 km/h) und war den Nassdampfloks deutlich überlegen. Die Bayerische Staatsbahn beschaffte nur noch die S 3/5 H.
Zwischen 1908 und 1911 wurde die S 3/5 deshalb gleich als Heißdampflokomotive beschafft. Einschließlich der Nr. 3329 waren es am Ende 30 Stück; insgesamt hat es also 69 S 3/5 gegeben.
[Bearbeiten] Reichsbahn und Bundesbahn
Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurden die ersten S 3/5 abgestellt. 1918 folgten einige Maschinen der Heißdampfausführung. Nach dem Ersten Weltkrieg mussten 19 Nassdampf- und sechs Heißdampflokomotiven an das Ausland abgegeben werden. Die Deutsche Reichsbahn übernahm die verbleibenden 20 Nassdampfmaschinen als Baureihe 17.4 (17 401 - 17 420) und die verbleibenden 24 Heißdampfmaschinen als Baureihe 17.5 (17 501 - 17 524).
Die Reichsbahn begann schon 1928 mit der Ausmusterung der Nassdampfausführung und 1938 mit der Heißdampfausführung. dennoch überstanden noch acht dieser Lokomotiven den 2. Weltkrieg und kamen zur DB. Diese übernahm auch 21 Exemplare der Heißdampfausführung und musterte beide Bauarten bis 1948 aus.
[Bearbeiten] Literatur
- Weisbrod, Bäzold, Obermayer: Das große Typenbuch deutscher Dampflokomotiven. Transpress Verlag ISBN 3-344-70751-5
DRG: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DR: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
Länderbahnen: Baden · Bayern · Mecklenburg · Oldenburg · Pfalz · Preußen · Sachsen · Württemberg · Elsaß-Lothringen
Sonstige: DBAG · ÖBB · SBB