Blässgans

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Blässgans
Blässgans (Anser albifrons)
Blässgans (Anser albifrons)
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Gänse (Anserinae)
Tribus: Echte Gänse (Anserini)
Gattung: Feldgänse (Anser)
Art: Blässgans
Wissenschaftlicher Name
Anser albifrons
(Scopoli, 1769)

Die Blässgans, auch Blessgans, (Anser albifrons) ist eine Gans aus der Gattung der Feldgänse.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Merkmale

Die Blässgans ist dunkel graubraun gefärbt mit einer meist hellen Unterseite sowie unregelmäßigen schwarzen Querflecken am Bauch. Stirn und Schnabelgrund sind weiß, jedoch nicht, wie bei der Zwerggans, bis über die Augen reichend. Auffallend helle zweisilbige Rufe ("Kli-lick, kil-lick"). Insgesamt sehr ruffreudig. Jungvögel tragen diese charakteristische Stirnzeichnung ("Blässe) im Herbst noch nicht, ebenso fehlen die Bauchstreifen. Diese Kennzeichen bilden sich mit der Kleingefiedermauser im Laufe des ersten Winters heraus. Jungvögel weisen schwarze Schnabelspitze ("Nagel") auf. Der Schnabel ist blaßrötlich bis zartrosa (Unterart Europäische Blessgans A. alb. albifrons) oder gelborange (Unterart Grönland-BlessgansA. alb. flavirostris), die Beine orange gefärbt. Sie ist etwa 65-76 cm groß, das Gewicht liegt bei 1900-2400g (Ganter) und 1600-2100g (Gans), die Grönland-Blessgans ist etwas schwerer. Flügelspannweite 130-165cm. Drei weitere Unterarten: A. alb. frontalis (Alaska, Ostsibirien), A. alb. gambelli (Mackenziebucht, Kanada) und A.alb. elgasi ("Tule-Blessgans", Alaska).

[Bearbeiten] Verbreitung

Die Blässgans ist ein mit insgesamt fünf Unterarten im hohen Norden Asiens und Amerikas sowie im Südwesten Grönlands beheimateter Vogel. Die Europäische Blessgans (Anser alb. albifrons) brütet in den Tundren zwischen der nordrussischen Kanin-Halbinsel bis an den Katanka-Fluss auf der Taimyrhalbinsel. Die Blässgans ist ein Zugvogel Diese Unterart überwintert verteilt auf mehrere Zugwegsysteme zwischen Kasachstan und England. Aktuelle Ergebnisse der Satellitentelemetrie weisen auf ein komplexes System von Zugwegen zwischen den Brut- und Wintergebieten. Der überwiegende Teil zieht derzeit vermutlich nach Westeuropa, wo die Schwerpunkte des winterlichen Rastgeschehens in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen, den Niederlanden und Belgien liegen. In Deutschland ist sie ausschließlich Wintergast. Die Population hat sich seit einem historischen Tief nach dem 2. Weltkrieg deutlich erholt, wird heute auf ca. 1-1,2 Mio. Individuen geschätzt. Das Bestandswachstum ist aktuell abgeschlossen. Die Grönland-Blessgans (Anser alb. flavirostris) brütet in Westgrönland und zieht über Island in die Wintergebiete in Schottland und Irland. Ihr Bestand ist insgesamt gering. Aufgrund aktueller Bestandsrückgänge wurde 2006 die Jagd auf diese Unterart auf dem gesamten Zugweg eingestellt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Bergmann, Hans-Heiner, Helmut Kruckenberg & Volkhard Wille (2006): Wilde Gänse - Reisende zwischen Wildnis und Weideland, G. Braun Verlag, Karlsruhe
  • Madsen, J., G. Cracknell & Tony Fox (1999): Goose Populations of the Western Palearchtic, Wetlands International, Wageningen.
  • Rutschke, E. (1997): Wildgänse Lebensweise - Schutz - Nutzung, Parey, Berlin

[Bearbeiten] Weblinks

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Commons
Commons: Blässgans – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
  • Anser albifrons in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 11. Mai 2006

Aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse bietet das Forschungsprogramm Europäische Blessgans (Zugwege, Markierung, Satellitentelemetrie)