Black Elk
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Black Elk (Hehaka Sapa, zu deutsch: Schwarzer Hirsch; * vermutlich Dezember 1863; † August 1950) war ein Wichasha Wakan (Medizinmann, Heiliger Mann) der Oglala-Lakota-Indianer. Im Jahre 1876 nahm er, selbst erst 12 Jahre, an der Schlacht am Little Bighorn River teil. Das Massaker am Wounded Knee 1890 überlebte er schwer verletzt.
[Bearbeiten] Leben
Weit über die Stammesgrenzen hinaus war Black Elk als weiser Mann bekannt, als Visionär und Ratgeber. Er war ein Mann des Friedens und versuchte, sein Volk auf friedliche Weise zu einen. Sein Leben lang warb er für Verständnis und Toleranz. Er empfing bereits in jungen Jahren Visionen die ihn, sein Volk und die Erde betrafen. Er lebte als Schamane und Heiler und verbreitete sein Wissen (ähnlich eines Predigers). Er genoss so viel Ansehen, dass viele weiße Autoren zahlreiche Bücher über ihn schrieben.
Black Elk heiratete 1892 Katie War Bonnett. Sie lebte als Baptistin, weswegen Black Elk zum ersten Mal mit dem christlichen Glauben in Berührung kam. Auch ihre drei Kinder wuchsen als Baptisten auf. Als seine Frau 1903 starb, konvertierte auch er zum Baptismus und nahm den Namen Nicholas Black Elk an. Den Indianern war die eigene Religionsausübung zu diesem Zeitpunkt bereits verboten. Black Elk hielt allerdings im Geheimen die Tradition (Religion, Kultur) am Leben und sah keinen Widerspruch daran, sowohl seinen traditionellen Glauben als auch dem Christentum zu folgen. 1905 heiratete er die Witwe Anna Brings White die zwei Töchter mit in die Ehe brachte. Gemeinsam hatte sie drei eigene Kinder. Seine zweite Frau starb 1941.
Gegen Ende seines Lebens, diktierte er den Autoren John Neihardt und Josepf Epes Brown sowohl seine Lebensgeschichte, als auch sehr detailliert die Geheimnisse um die zu diesem Zeitpunkt noch verbotenen Traditionen und Heilmethoden, der Tänze und der Zeremonien. Diese Bücher gelten als die detailliertesten und authentischsten Nachschlagewerke des Lebens und der Kultur der Indianer. Sie riefen großes Interesse an der Kultur der Indianer hervor, sorgten für viele Schlagzeilen und brachten den Indianern mehr Verständnis. Black Elk erhielt für seine Werke internationalen Beifall. Andererseits zweifeln viele indianische Wissenschaftler heute die Authentizität mancher Aussagen an und vermuten, Neihardt habe einiges dazugedichtet und anderes verfälscht. Leser sollten Black Elk Speaks daher mit Vorsicht genießen.
Die Veröffentlichung der Bücher und die geheime Ausübung und Verbreitung der indianischen Tradition durch Black Elk waren zum größten Teil mitverantwortlich, dass in der Mitte der 1960er Jahre ein Umdenken in der Indianerfrage stattfand. Aber erst seit Mitte der 1970er Jahre ist den Ureinwohnern der USA die Ausübung ihrer Religion und ihrer Tradition wieder erlaubt!
Unvergessen sind Black Elks Worte:
"Es ist unwichtig was mit deinem Körper passiert, denn wenn er stirbt, wächst darauf höchstens nur das Gras! Dein Geist, er muss frohlocken!"
[Bearbeiten] Werke
- Schwarzer Hirsch - Ich rufe mein Volk (Aufgeschrieben von John Niehardt)
- Schwarzer Hirsch - Die heilige Pfeife (Aufgeschrieben von Joseph Epes Brown)
- The Sixth Grandfather: Black Elk's Teachings Given to John G. Neihardt
- Black Elk - a man with a vision (Aufgeschrieben von Carol Greene)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Black Elk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Black Elk |
ALTERNATIVNAMEN | Hehaka Sapa |
KURZBESCHREIBUNG | Indianer; Medizinmann der Oglala |
GEBURTSDATUM | Dezember 1863 |
STERBEDATUM | August 1950 |