Boiotischer Krieg

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Als Boiotischer Krieg wird manchmal eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem von Theben dominierten Boiotien und Sparta bezeichnet.

Nach dem Sieg über Athen in den peloponnesischen Kriegen konnte Sparta eine Hegemonie über weite Teile des antiken griechischen Mutterlandes erlangen. 379/8 v. Chr. konnten thebanische Demokraten in einem Handstreich die spartanische Besatzung der Stadt überwältigen. In den folgenden Jahren vereinten die Thebaner Boiotien unter ihrer Vorherrschaft. Auch dem zweiten Attischen Seebund, der 377 v. Chr. von Athen gegründet wurde, traten die Thebaner zunächst bei, um eine breite Front gegen die Spartaner bilden zu können. Lange blieben sie dem Bund jedoch nicht erhalten und dehnten ihrerseits unter den führenden thebanischen Staatsmännern Pelopidas und Epaminondas den Einfluss über weite Teile Griechenlands bis nach Makedonien aus.

371 v. Chr. wurde noch einmal versucht, einen allgemeinen griechischen Frieden (koine eirene) durch Verhandlungen zu schaffen, der die diversen rivalisierenden griechischen Bündnis- und Herrschaftssyteme ersetzen sollte. Doch die Versuche scheiterten bei einer Friedenskonferenz in Sparta an den gewachsenen Ansprüchen der Thebaner und den immer noch vorhandenen hegemonialen Bestrebungen der Spartaner, die zumindest die Ansprüche der Thebaner einschränken wollten. Die Spartaner verwehrten dem thebanischen Abgesandten Epaminondas im Namen des ganzen Boiotien zu unterschreiben. Daraufhin lehnten diese den Frieden ab.

Die Spartaner setzen darauf hin ein Heer gegen Theben in Gang. Unter der Führung des Epaminondas konnten die Thebaner das spartanische Heer in einer Vernichtungsschlacht (Schlacht bei Leuktra) besiegen. 350 bis 400^[1] von 700 Spartiaten wurden dabei getötet und Sparta verlor endgültig seine Vorherrschaft, die von nun an Theben inne hatte.

[Bearbeiten] Literatur

Detlef Lotze: Griechische Geschichte. Von den Anfängen bis zum Hellenismus, C.H. Beck, München 1995 (C.H.Beck Wissen) ISBN3-406-39500-7
Wolfgang Schuller: Griechische Geschichte, Oldenbourg, 4. Aufl., München 1995 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte Bd. 1) ISBN 3-486-49084-2