Brautdienst
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Unter Brautdienst versteht man den Brauch einiger Naturvölker, bei dem der Bräutigam ein bis zwei Jahre bei seinen zukünftigen Schwiegereltern lebt, für sie arbeitet und somit den Nachweis erbringt, dass er eine Frau ernähren kann. Diesen Brauch fand man zum Beispiel bei einigen Indianerstämmen Nordamerikas in der Subarktis, dem Großen Becken, aber auch bei den Micmac im Nordöstlichen Waldland. Vor der ersten Ehe war der Bräutigam gewöhnlich in den Zwanzigern und man erwartete von ihm, dass er den Brautdienst im Wigwam des zukünftigen Schwiegervaters ableistete. Ein oder mehr Jahre lang musste er nun unter der Leitung des älteren Mannes arbeiten und jagen, um seine Fähigkeit als Ernährer zu erproben. Während dieser Zeit waren sexuelle Beziehungen zu dem Mädchen streng verboten. Wenn des künftigen Ehemannes Probezeit zu Ende war, verbrachte er einige Tage bei der Jagd, um genügend Wildbret für das Hochzeitsmahl zu erlegen. Am festgelegten Tag hielten der Schamane, die Eltern und ältere Verwandte lange Reden an das junge Paar und alle nahmen am Fest teil, das mit Tänzen endete.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Vol. 15. Northeast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1978