Brotankessel
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Der Brotan-Kessel ist ein nach dem österreichischen Ingenieur Johann Brotan benannter Lokomotivkessel. der an Stelle der Feuerbüchse eine enge Schicht von Rohrleitungen besitzt. Hintergrund der Entwicklung war es, die in den Anfängen fast ausschließlich aus Kupfer bestehende Feuerbüchse der Dampflokomotive durch eine einfachere Bauform zu ersetzen und so die Kosten für die teure Herstellung sowie die aufwendige Unterhaltung zu verringern.
Die Konstruktion Brotans bestand aus einer Wasserrohrfeuerbüchse mit relativ großer direkter Heizfläche und dünnen, leicht zu reinigenden Rohren, die die Wände der Feuerbox bildeten und von dort in einen besonderen Oberkessel mündeten.
Im Januar 1901 wurde als erste Maschine die Güterzuglokomotive 4754 der k.k. österreichisch - ungarischen Staatseisenbahn mit einem Brotan-Kessel ausgerüstet. Aufgrund guter Ergebnisse folgten weitere Lokomotiven der Reihen 4, 47, 53 und 73. Die österreichische Reihe 310 erhielt aus Kupfermangel ab Werk Brotankessel. Auch andere Länder verbauten in verschiedenen Lokomotiven Brotankessel. Da die vielen Wasserrohre zu Undichtigkeiten und die Schamotteausmauerung der Rohrzwischenwände zum Reißen neigten, wurden durch zunehmenden Einsatz der inzwischen ausgereiften Stahlfeuerbüchsen kaum noch Brotan-Kessel gebaut. Die DRG rüstete aufgrund von Materialeinsparungen im zweiten Weltkrieg die Lokomotiven 42 0001 und 42 0002 mit einem Brotan-Kessel aus.