Brustbund
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Der Brustbund (auch Rettungsbund, veraltet: Rettungsknoten) bezeichnet eine spezielle Art, einer Person ohne Gerät wie Sicherheitsgurt oder Abseilgeschirr mithilfe einer Feuerwehrleine (früher: Fangleine) anzulegen, um die Person dann abseilen, heraufziehen oder gegen Abstürzen (z.B beim Herabführen auf einer Leiter) sichern zu können.
Bei der Sicherung gegen Absturz handelt es sich um statisches Halten. Eine Sicherung gegen Absturz darf nur erfolgen, wenn ein freier Sturz der zu sichernden Person sicher ausgeschlossen ist. Dies wird durch eine straffe Leinenführung und einen Fest- oder Umlenkpunkt oberhalb der zu sichernden Person erreicht. Der Brustbund eignet sich nicht zur dynamischen Sicherung (Auffangen) im Rahmen der Absturzsicherung.
Das Hängen im Brustbund stellt eine hohe physische Belastung für die zu rettende Person dar, daher sollte eine Rettung mittels Brustbund nur im Rahmen einer unabwendbaren Crash-Rettung erfolgen. Schon nach wenigen Minuten des Hängens im Brusbund erleidet die zu rettende Person ein Hängetrauma.
Der Rettungsbund wird folgendermaßen angelegt:
- Der Leinenbeutel wird geöffnet, das Ende der Feuerwehrleine mit dem Spleißauge etwa einen Meter aus dem Beutel entnommen und das Seil von beiden Händen gefasst, den Beutel lässt man zu Boden fallen
- Man hält die Leine mit den Händen in Halshöhe der abzuseilenden Person, das Spleißauge sollte dann so lang sein, dass es den Boden gerade berührt (nicht kürzer, nicht länger)
- Man legt der Person das Seil "in den Nacken", so dass es aber auf beiden Seiten wieder auf der Vorderseite des Körpers liegt
- Die beiden Seilenden werden unter den Armen hindurchgeführt und auf dem Rücken so verkreuzt, dass das Rechte wieder rechts ist und das Linke wieder links.
- Mit dem Ende, welches mit dem Leinenbeutel verbunden ist, wird eine Schlaufe gemacht, so dass das nach unten führende Seilende hinten liegt
Wichtig: Bei Frauen ist der Rettungsbund OBERHALB der Brüste anzulegen, da es sonst zu Quetschungen, Blutergüssen o.ä. kommen kann.
- Das lose Ende wird durch die Schlaufe geführt
- Das lose Ende wird jetzt vor dem Horizontalen, aber hinter dem Senkrechten Seil hindurchgeführt, und...
- durch die Schlaufe zurückgeführt und festgezogen
- Der Rettungsbund wird mit einem Kreuzschlag/Spierenstich gesichert. Die Sicherung mittels Halbschlag ist nach FwDV 1 nicht mehr zulässig.