Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Bundesaufbaugymnasium Horn
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Das Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Bundesaufbaugymnasium Horn (kurz: BG, BRG und BAG Horn) ist eine allgemeinbildende höhere Schule (AHS) in Horn, Niederösterreich.
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[Bearbeiten] Geschichte
Am 11. März 1657 wurde die Schule, mit Namen Schola Hornana, als vierklassiges Piaristengymnasium gegründet. Die Eröffnung fand am 9. April 1657 statt. Seinen ersten Sitz hatte es in einem Tuchmacherhaus in der Wiener Straße. Am Ende des ersten Schuljahres waren 112 Schüler in den Gymnasialmatriken eingetragen. Die Schule wurde gestiftet vom Horner Stadtherrn Ferdinand Graf Kurz und ist heute eines der ältesten Gymnasien Österreichs.
Aufgrund von ständig steigenden Schülerzahlen musste die Schule erweitert werden, bis der neue Trakt schließlich am 27. September 1733 fertiggestellt wurde. 1742 fasste das Gymnasium bereits 179 Schüler.
Seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts finden Schultheatervorstellungen der Piaristen statt, wofür es seit 1768 einen eigenen Theatersaal gibt. Diese Veranstaltungen förderten Mimik, Gestik, Artikulation, musikalisches und tänzerisches Talent der Schüler. Es wurden hauptsächlich biblische und antike Stoffe behandelt, zur Bearbeitung von gegenreformatorische Absichten.
Von 1785 bis 1796 war die Schule aufgrund einer Gymnasialreform und der Einführung des Schulgeldes geschlossen.
1820 erfolgte ein weiterer Umbau bei dem vier Lehrerzimmer mit guter Einrichtung entstanden. 1827 wurde allerdings ein Teil davon, aufgrund eines Großbrandes in Horn, zerstört und auch der Unterricht musste einige Zeit ausgesetzt werden.
Aufgrund einer Schulreform zwischen 1848 und 1850 drohte kurzzeitig die Schließung des Gymnasiums, da es einen Konflikt um die Finanzierung der Schule zwischen den Piaristen und der Gemeinde Horn gab. Schließlich bestand das Gymnasium ab 1872 als staatliches Landesreal- und Untergymnasium, ab 1874 auch mit einer Oberstufe, weiter.
1884 wurde neben der Schule ein städtisches Schülerheim eingerichtet, das 1888 in die Hamerlingstraße übersiedelte.
1921 wurde das Landesgymnasium in ein Bundesgymnasium umgewandelt und 1928 erfolgte die Gründung der ersten österreichischen Aufbaumittelschule.
1961 zog die Schule in ihr heutiges Quartier in der Puchhaimgasse um .
Im Schuljahr 1973/74 gab es den höchsten je erreichten Schülerstand der Geschichte mit 993 Schülern.
Seit dem Schuljahr 1999/2000 besucht mit Claudia Lösch erstmals eine behinderte Schülerin das Gymnasium.
[Bearbeiten] Allgemeines
Das Gymnasium verfügt über eine Schulbibliothek mit etwa 16.000 Büchern.
Derzeitiger Direktor ist Dr. Herbert Kefeder.
Die Schule besitzt mit den Crazy Teachers eine eigene, aus Lehrern gebildete Band.
Derzeit unterrichten 70 Professoren etwa 750 Schüler.
[Bearbeiten] Bekannte Absolventen und hier wirkende Personen
- Raimund Bauer (1913-2000) Heimatforscher
- Günther Frank (*1936) Sänger, Schauspieler, Moderator und Maler
- Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) Maler und Bildhauer
- Rudolf Kirchschläger (1915-2000) Bundespräsident a. D.
- Karl Korab (*1937) Maler
- Amand Körner (*1940) Schulwart, Mineraliensammler und Heimatforscher
- Claudia Lösch (*1988) Schülerin, Behindertensportlerin
- Wilhelm Miklas (1872-1956) Direktor 1905-1922; Bundespräsident a. D.
- Josef Misson (1803-1875) Mundartdichter
- Herbert Puschnik (*1944) Lehrer, Heimatforscher und bildender Künstler
- Karl Scholz (1879-1957) Künstler
- Werner Vasicek (*1939) Paläontologe