Burg Stolpe
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Die Burg Stolpe liegt auf einer Anhöhe über dem Dorf Stolpe, ungefähr 15 Kilometer südöstlich von Angermünde in Brandenburg.
Die Anlage wird im Volksmund „Grützpott“ genannt. Der Name leitet sich wohl aus der Form des Wohnturms ab. Dieser ähnelt in der Form den Behältnissen, in denen zu früheren Zeiten die Grütze aufbewahrt wurde.
Von der mittelalterlichen Anlage ist heute neben den Wallanlagen nur noch der Wohnturm/Bergfried („Grützpott“) vorhanden. Mit einem Durchmesser von 18 Metern ist er der Größte aller Bergfriede in Brandenburg.
[Bearbeiten] Geschichte
In einer slawischen Wallanlage des 7./8. Jahrhunderts lassen im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts die Herzöge von Pommern einen stark befestigten Wohnturm erbauen.
Um 1250 kommt die südlich Uckermark in den Besitz der Askanier. Die Burg wird Sitz eines askanischen Vogtes. Der sich um die Burg entwickelnde Ort erhält 1286 durch die Markgrafen Otto IV. (1282-1309) und Konrad (1266-1304) Stadtrechte. Eine Befestigung der Stadt unterbleibt jedoch. 1301 wird die Vogtei an Magdeburg verpfändet, kommt jedoch bereits 1324 durch einen Schiedsspruch König Christoph II. von Dänemark (1319-1334) wieder an Brandenburg. 1355 tritt Markgraf Ludwig II. (1351-1365) die Burg an Pommern ab. Sie bleibt bis 1446 bei Pommern. Die Herzöge von Pommern belehnen mit der Burg verschiedene adlige Familien.
Im Januar 1446 bestätigt Hans von Buch, dass Kurfürst Friedrich II. (1440-1471) die Anlage erobert habe. Der Kurfürst überlässt die Burg dem bisherigen Besitzer Hans von Buch als brandenburgisches Lehen. Mit der Errichtung eines Schlosses im Ort im Jahre 1553 verliert die Anlage an Bedeutung und verfällt im Laufe der Zeit. Das Schloss wird 1917 durch einen Brand schwer beschädigt und erst 1921/1922 mit erheblichen Änderungen wiederhergestellt.
[Bearbeiten] Literatur
- Handbuch der historischen Stätten, Band X
- Jo Lüdemann: „Burgenführer Brandenburg“, ISBN 3-89794-006-X
- Stefan Breitling: Adelssitze zwischen Elbe und Oder 1400-1600. Veröffentlichungen der deutschen Burgenvereinigung, Reihe A: Forschungen, Band 10. Braubach 2005
- Rainer Schulz: Uckermark und Barnim - eine Burgenlandschaft. Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße 2. Eberswalde 1999
Koordinaten: 52° 58′ 51″ N, 14° 06′ 57″ O