Cairns von Camster
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Die Cairns von Camster liegen in Caithness in den schottischen Highlands östlich von Lybster und bestehen aus dem runden und dem langen Steinhügel, die 200 m auseinander liegen. Die als „die grauen Cairns“ bekannten Anlagen hoben sich gegen das braune Moorland, das sie umgibt deutlicher ab bevor die heutige Waldplantage angelegt wurde. Sie gehören zu den am besten erhaltenen neolithischen Anlagen auf den Britischen Inseln.
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[Bearbeiten] Der Rundhügel
Der Rundhügel hat etwa 18 m Durchmesser und ist 3,7 m hoch. Er bedeckt eine intakte Kammer, deren Eingang in der abgeflachten Fassade der Ostseite liegt. Der fast 6sechs Meter lange Gang führt in die beinahe quadratische Vorkammer. Ein Portal markiert den Eingang zur Hauptkammer, die aus zwei Bereichen besteht. Der kurze Endbereich wird durch ein seitliches Steinpaar in einen schmaleren Teil abgeteilt und eine einzelne große Tafel bildet die Endmauer. Abgehen von den fehlenden Seitenkammern erinnert die gegliederte Form etwas an die Anlage von Maes Howe auf Orkney. Das Dach ist abgesehen vom Einbau eines modernen Dachfensters intakt.
Die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte Ausgrabung erbrachte neben menschlichen Knochen, Keramik- und Feuersteinfunde auf dem Kammerboden. Die Anlage war mit Erde und Steinen verfüllt worden, als die Nutzung beendet war.
[Bearbeiten] Der Langhügel
Der Langhügel ist ein nachträglicher, ein wenig trapezoider Überbau über zwei, ursprünglich in eigenen Rundhügeln errichteten Kammeranlagen, von denen die eine der baulichen Gestaltung der Anlage im Rundhügel nahe kommt. Die andere ist wesentlich kleiner und ungegliedert. Beide liegen in dem breiteren Nordostteil des 69,5 m langen und 16,8 m breiten Hügels, der im ehemaligen Rundhügelbereich aufgewölbt ist. An allen Ecken hat er antenförmige Fortsetzungen, ähnlich denen der „Horned Cairns“. Diese Bauweise wurde erst bei der Ausgrabung in den 1970er Jahren entdeckt und bei der Rekonstruktion wieder hergestellt. Die Kammern werden von der östlichen Langseite betreten, und durch moderne Dachfenster erhellt. Eine nachträgliche Überbauung eines Rundhügels ist auch von Tulach an t´Sionnaich/Fuchsberg am Loch Calder bei Halkirk bekannt. Die Anlagen sind etwa um 3500 v. Chr. gebaut worden.
Von Interesse war die Entdeckung von Aktivitäten am Südende des Cairns. Sie bestanden aus einer Anzahl von Brandarealen unterschiedlicher Größe, die genau auf der Hügelachse lagen. Die C14-Daten zeigen, dass die Aktivität in den ersten Jahrhunderten des 4. Jahrtausends (2950 v. Chr.) stattfanden. Töpferwaren und Feuersteinsplitter, die mit den diesen Aktivitäten assoziiert werden, haben ihre Parallelen an Anlagen im Nordkreis.
[Bearbeiten] Literatur
Robert Gourlay, Sutherland - a historical guide, Birlinn, Edinburgh, 1996 ISBN 1-874744-44-0