Diskussion:Carl Severing
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Ungeachtet der hohen Anerkennung, die Severing auch heute bei Sozialdemokraten genießt, ist es sachlich falsch, wie in einer Vorgängerversion geschehen, von "kommunistischen Aufständen" zu sprechen. Es handelte sich z.B. nicht um "kommunistische" Aufstände, sondern um Generalstreiks und Kämpfe im Rahmen des Kapp-Putsches, bei denen die Masse der Beteiligten Parteilose und (unabhängige) Sozialdemokraten waren. Die KPD konnte sich erst NACH dem Kapp-Putsch massiv im Ruhrgebiet verankern. Ebenso richtete sich die Reichsexekutive in Sachsen und Thüringen nicht gegen "Kommunisten", sondern gegen Koalitionsregierungen unter der Führung des SPD und mit Beteiligung des KPD.
- Ich denke deine Version ist näher an der Wahrheit als die jetzige, aber Severing als Verräter zu bezeichnen und seinen Namen als Schimpfwort erfordert eine ordentliche Quellenangabe. Ansonsten sieht es aus wie Verleumdung und der nächste der den Artikel liest ändert es wieder.
- Wikipedia hat eine Policy das Aussagen die nicht belegt sind, gelöscht werden können. Schau mal hier vorbei Hilfe:Quellenangaben das ist eine gute Methode einzelne Aussagen zu belegen.
- Mir erscheinen auch die jetzigen Quellen des Artikels nicht ganz koscher. Dieser Artikel erfordert eine menge Arbeit.
- --Vren 21:57, 30. Okt. 2006 (CET)
- Zustimmung, dass an dem Artikel einiges zu tun ist. Hab erst mal auf Basis des Buches von Thomas Alexander einige Sachen verlinkt. Mal sehen was sich hier weiter machen läßt.--Machahn 22:12, 30. Okt. 2006 (CET)
[Bearbeiten] Quellen und Fragen
Hi,
hab ein paar Quellen ergänzt und Korrekturen vorgenommen.
Ich denke z.B., daß es wissenschaftlich nicht haltbar ist, die Kämpfer der Roten Ruhrarmee pauschal als Aufständige zu bezeichnen. Aufständisch waren die Wehrmachtseinheiten, die gegen die Regierung und die Republik putschten - die Arbeiter verteidigten hingegen die Republik
Ebenfalls unzulässig ist es, von einer "Wiederherstellung der demokratischen Ordnung" zu schreiben. Innerhalb der Historikerzunft ist der demokratische Gehalt der Institutionen der Weimarer Republik etwas mehr als angezweifelt. Der Übergang zum NS-Faschismus zeigte dann ja auch deutliche Demokratiedefizite.
Für heute als letzte Anmerkung: Von einem "Hort der republikanischen Gesinnung" zu sprechen, ist in mehrfache Weise unzulässsig. Zunächst zählen zu den Republikanern auch Kräfte die rechts (Zentrum) oder links (KPD/SAPD/KPO) abgesiedelt waren. Diese wurden jedoch nicht personell berücksichtigt, statt dessen gelang Angehörigen der NSDAP das offene Einsickern. Sodann ist die Gesinnung beim ersten Test (Preußenschlag) als nicht-republikverteidigend gescheitert.
Aber ich finde, durch unser gemeinsames Basteln wird der Text immer besser und faktenhaltiger.
Schön :-) (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von Emma.Klein (Diskussion • Beiträge) Mogelzahn)
- Also insbesondere Zentrums- und DDP-Leute waren durchaus in relevanter Zahl in der preußischen Polizei verankert. Die willst Du doch nicht als sozialdemokratisch bezeichnen, oder? Und das Zentrum, das Politiker wie Matthias Erzberger hervorgebracht hat, pauschal als "rechts" zu bezeichnen, halte ich auch für hergeholt. Als republikanische Kräfte wurden nach meiner Kenntnis gerade die Angehörigen der Parteien der Weimarer Koalition (also SPD, DDP, Zentrum) bezeichnet. DVP und DNVP waren monarchistisch (auch wenn sich die DVP bald mit der Republik abgefunden hatte) und KPD und Consorten waren revolutionär, aber keine Verteidiger der Weimarer Republik. Was das Einsickern der NSDAP-Anhänger in den Polizeiapparat angeht, geschah dies eben nicht offen (das hätte Severing schon verhindert) sondern verdeckt. Und auch nicht die republikanische Gesinnung der Polizei ist beim Preußenschlag 1932 gescheitert, sondern die politische Führung Preußens unter Braun und Severing hat garnicht erst versucht mit Gewalt gegen den Preußenschlag vorzugehen, sondern hat den damaligen preußischen Finanzminister und späteren ersten Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes Hermann Höpker-Aschoff zum Staatsgerichtshof geschickt, weil man der Auffassung war, man könnte sich dort noch mit rechtsstaatlichen Mitteln wehren. --Mogelzahn 15:33, 31. Okt. 2006 (CET) Bitte unterschreibe doch stets so: --~~~~, dann erscheint auch Deine Signatur.
- Ich hab das von Seekt Zitat "Reichswehr usw" wieder rausgenommen, da es für Biographie von Servering so keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn bringt - wäre bei von Seekt bzw. allgemeine Darstellung Kapp-Putsch angebracht. Zustimmung zu Mogelzahn was die Republikanisierung der preuß. Polizei angeht. Dieser Prozess war tatsächlich erfolgreich und man sprach gar von einem republikanischen "Bollwerk Preußen." Das Problem mit der Terminologie Aufstand ist nicht ganz einfach: Tatsächlich ist Bewegung aus Kapp-Putsch hervorgegangen und Intention war vor allem von Seiten der USPD Schutz der Republik, allerdings hatten Syndikalisten, Kommunisten und Anarchisten - die in Teilen des Ruhrgebiets stark waren, gänzlich andere Vorstellungen. Insofern ist schon verständlich, dass auch die Regierung Müller die Sache nach dem Ende des Putsches als Bedrohung für die verfassungsmäßige Ordnung ansah. Auch wird in der modernen Literatur etwa von Heinrich-August Winkler ausdrücklich von "Aufstand" gesprochen, gleichwohl hat der Begriff tatsächlich einen wertenden Unterton und man sollte vielleicht verstärkt Begriffe wie Bewegung o.ä. verwenden.--Machahn 15:57, 31. Okt. 2006 (CET)
- Hm, Bewegung halte ich für ein gefährliches Wort, wenn man es auf diese Zeit bezieht, weil es doch sehr stark mit der NSDAP verknüpft ist (Untertitel der Partei bei Wahlen "Hitler-Bewegung"; München als "Hauptstadt der Bewegung"). Das könnte einen falschen Zungenschlag hineinbringen. --Mogelzahn 15:52, 1. Nov. 2006 (CET)
[Bearbeiten] Neustrukturierung
Mir scheint es sinnvoll, den Artikel auf mittlere Sicht neu zu strukturieren. Nicht Beruf, Partei und Ämter trenen, sondern die Sache eher chronologisch aufbauen.--Machahn 23:19, 31. Okt. 2006 (CET)
- Das halte ich für nicht sinnvoll. Gerade bei einem Nachschlagewerk wie diesem erscheint es mir sinnvoll, auf einen Blick erfassen zu können, was zB. jemand für öffentliche Ämter hatte, ohne erst den ganzen Artikel zu lesen und die einzelnen Punkte zusammenklauben zu müssen. Anders wäre dies, wenn wir eine Monographie über Severing schreiben wollten, dann wäre die Chronologie sicherlich sinnvoller. Um die unterschiedlichen Meinungen dazu kennenzulernen, empfehle ich Dir Diskussion:Roland Koch, da wird gerade heftig diskutiert. --Mogelzahn 15:49, 1. Nov. 2006 (CET)