CGS-Einheitensystem
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Das CGS-Einheitensystem, auch CGS-System genannt, ist ein physikalisches Einheitensystem. Wie das heute gebräuchlichere SI-Einheitensystem beruht es auf den metrischen Einheiten Meter, Kilogramm und Sekunde, die aber in anderer Dezimalteilung, nämlich als Zentimeter, Gramm und Sekunde verwendet werden.
Die Bezeichnung CGS ist aus den drei Basiseinheiten Zentimeter (cm), Gramm (g), Sekunde (s) abgeleitet; analog hierzu wird das SI auch MKS-System genannt.
Seit dem frühen 19. Jahrhundert war das CGS-System das überwiegend benutzte Einheitensystem in den Naturwissenschaften. Bald wurden auch elektromagnetische Einheiten hinzugefügt, was zu vier verschiedenen Ausprägungen des CGS-Systems führte:
- Das elektrostatische esu (electrostatic unit),
- das elektromagnetische (Emu),
- das gaußsche und das
- Heaviside-Lorentz-Einheitensystem.
Sie unterscheiden sich in der Wahl der Proportionalitätskonstanten im Coulomb-Gesetz (elektrische Permittivität), im ampèreschen Gesetz und im faradayschen Induktionsgesetz. Weitere Informationen dazu befinden sich im Artikel elektromagnetische Einheiten. Nennenswerte Bedeutung hat heute nur noch das gaußsche CGS-System.
1954 empfahl eine internationale Kommission das MKS-System als Grundlage für ein einheitliches Einheitensystem für Naturwissenschaften und Technik (siehe Geschichte von Maßen und Gewichten). Im Verlauf der folgenden Jahrzehnte wurde das CGS-System in Lehrbüchern und Berufspraxis weitgehend durch das SI verdrängt. Für Überschlagsrechnungen halten viele Physiker jedoch am CGS-System fest, da es in vielen Anwendungen auf handlichere Zahlenwerte als das SI-System führt: z. B. ist die Dichte von Wasser (ungefähr) 1 g/cm3 statt 1000 kg/m3, und das Erdmagnetfeld hat die Größenordnung 1 Gauß statt 10-4 Tesla. Eine Alternative ist das atomare Einheitensystem.
Weitere Beispiele für CGS-Einheiten: Dyn, Erg, Franklin, Gauß, Oersted und Maxwell