Chorea (Medizin)
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Die Chorea ist ein Symptom mehrerer Krankheiten, die die Basalganglien des Hirns betreffen. Typisch sind (überwiegend im Wachzustand) unwillkürliche, plötzliche, rasche, unregelmäßige Bewegungen der Extremitäten, des Gesichtes, des Halses und des Rumpfes, die sowohl in Ruhe als auch während willkürlicher Bewegungen auftreten.
Vorkommen bei:
- Chorea major (Huntington) - der sogenannte erbliche Veitstanz
- Chorea minor (Sydenham) - v. a. Kinder betreffende, immunvermittelte Folgeerkrankung nach Infekt mit Streptokokken, oft mit dem rheumatischen Fieber kombiniert, siehe auch PANDAS
- Neuroakanthozytose-Syndrome (McLeod-Syndrom, Chorea-Akanthozytose)
- benigne hereditäre Chorea
- metabolische Störungen(vor allem Hyperthyreose)
- Kollagenosen (z. B. systemischer Lupus erythematodes)
- Morbus Wilson
- Chorea senilis - die rechte oder linke Körperhälfte betreffend als Folgezustand nach Schlaganfall oder beidseits durch Mangeldurchblutung des Hirns
- Chorea gravidarum - v. a. bei erstmals Schwangeren, eventuell ein Subtyp der Chorea minor
Ferner können Medikamente (das Tuberkulosemittel Isoniazid, einige Anitbabypillen, einige Neuroleptika und Antikonvulsiva) als Nebenwirkung eine ähnliche Symptomatik auslösen.
[Bearbeiten] Diagnostik
- Anamnese
- Neurologischer Status
- Neuropsychologischer Status
- psychiatrische Untersuchung
- Bestimmung des Caeruloplasmin-spiegels im Serum
- Schilddrüsenwerte
- Kollagenosendiagnostik
- Akanthozyten im Blutausstrich
- Untersuchung des Gendefekts
und ggf. noch
- Zerebrale Bildgebung ( cCT, cMRT oder PET)
- Neurophysiologische Untersuchungen (SEP, Blinkreflex, Elektronystagmographie)
- serologische Untersuchung des Liquors
Schwermetallbestimmung im Serum und/oder Urin
[Bearbeiten] Quellen
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