Chrysler LeBaron
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Unter dem Namen Chrysler LeBaron bot der US-amerikanische Automobilhersteller Chrysler zwischen 1977 und 1995 mehrere Modelle an.
Die Bezeichnung LeBaron geht auf eine gleichnamige Karosseriebaufirma der Vorkriegszeit zurück und war bereits zuvor als Bezeichnung einer Ausstattungsstufe des Imperial verwendet worden.
1977 präsentierte Chrysler den ersten LeBaron, ein (nach amerikanischen Begriffen) kompaktes Luxusmodell der Mittelklasse mit Hinterradantrieb. Diesem folgte 1981 ein verkleinerter LeBaron mit Frontantrieb nach. 1986 bis 1995 wurden unter dieser Bezeichnung ein Coupé und ein Cabriolet angeboten, denen sich von 1990 bis 1994 wieder eine viertürige Limousine zugesellte.
Chrysler | |
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LeBaron | |
Hersteller: | Chrysler Corporation |
Produktionszeitraum: | 1977–1981 |
Klasse: | Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, vier Türen, Coupé, zwei Türen, Kombi, fünf Türen |
Motoren: | 3,7 l-R6, 86-112PS 5,2 l-V8, 122-147 PS 5,9 l-V8, 152-157 PS |
Länge: | 5184-5235 mm mm |
Breite: | 1867 mm mm |
Höhe: | 1354-1415 mm mm |
Leergewicht: | 1459-1665 kg kg |
Vorgängermodell: | kein Vorgänger |
Nachfolgemodell: | Chrysler LeBaron II |
Ähnliche Modelle: | Dodge Diplomat, Plymouth Gran Fury, Chrysler New Yorker, Chrysler Fifth Avenue |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] LeBaron (1977-1981)
Im Mai 1977 führte Chrysler als kompaktere Alternative zu den traditionellen Full-Size-Wagen der Marke den LeBaron ein, der technisch eng mit dem Dodge Aspen und dem Plymouth Volare verwandt war. Erhältlich war der LeBaron als Limousine, Coupé und Kombi (ab Modelljahr 1978, unter der Chrysler-Traditionsbezeichnung Town & Country). Dem Vortrieb diente ursprünglich ein 5,2 l-V8, später waren auch der Slant Six-3,7 l-Reihensechszylinder und 1978/79 ein 5,9 l-V8 erhältlich. An Ausstattungsstufen gab es das Basismodell, den LeBaron S oder Special als Einstiegsmodell mit kargerer Ausstattung sowie die Spitzenmodelle LeBaron Salon und LeBaron Medallion.
1980 erhielt der LeBaron ein umfassendes Facelift mit komplett neuer Frontpartie. Zugleich wurde der Radstand des Coupés um 10 cm verkürzt.
Die Limousine wurde nach 1981 als Chrysler New Yorker, Chrysler Fifth Avenue bzw. Dodge Diplomat und Plymouth Gran Fury im Konzernprogramm fortgeführt.
Vom LeBaron der ersten Generation fertigte Chrysler insgesamt 393.000 Exemplare.
Chrysler | |
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LeBaron | |
Hersteller: | Chrysler Corporation |
Produktionszeitraum: | 1981–1988 |
Klasse: | Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Coupé, Cabriolet, Kombi |
Motoren: | 2,2 l-R4, 85-100 PS 2,2 l-Turbo-R4, 142-148 PS 2,5 l-R4, 101 PS 2,5 l-Turbo-R4, 152 PS 2,6 l-R4, 93-102 PS |
Länge: | 4564 mm mm |
Breite: | 1740 mm mm |
Höhe: | 1346 mm mm |
Leergewicht: | 1101-1259 kg kg |
Vorgängermodell: | Chrysler LeBaron I |
Nachfolgemodell: | Chrysler LeBaron III |
Ähnliche Modelle: | Dodge 400 |
[Bearbeiten] LeBaron (1981-1988)
Mit dem Modelljahr 1982 wurde der LeBaron auf die Frontantriebs-Plattform der Chrysler K-Cars umgestellt und war mithin ein naher Verwandter von Dodge Aries und Plymouth Reliant.
An Karosserievarianten wurden Coupé und Cabriolet sowie eine viertürige Limousine und ein fünftüriger Kombi angeboten; den Kombi, der wiederum Town & Country hieß, gab es bis 1988, die Limousine bis 1987, Coupé und Cabrio erhielten bereits mit dem Modelljahr 1987 einen Nachfolger. Ferner gab es auf Basis des LeBaron die verlängerten Executive-Limousinen.
Dem Antrieb dienten durchgängig Reihenvierzylinder, nämlich einmal der Chrysler-eigene 2,2 l-Motor mit oder ohne Turbolader, später auch als 2,5 l-Version erhältlich, zum anderen der von Mitsubishi zugelieferte 2,6-Liter mit Ausgleichswellen.
Beim Cabriolet handelte es sich um das erste US-amerikanische Seriencabrio seit der Einstellung des offenen Cadillac Eldorado im Sommer 1976. Vom Cabriolet gab es von 1983 bis 1986 auch eine Town & Country-Edition mit seitlichem "Holz"-Dekor aus Kunststoff, eine Reminiszenz an die Chrysler Town & Country-Modelle der frühen Nachkriegszeit, die noch mit echtem Eschenholz beplankt waren.
Zum Modelljahr 1986 wurde allen LeBaron-Modellen ein leichtes Facelift zuteil, bei dem die Frontpartie etwas runder gestaltet wurde.
Insgesamt produzierte Chrysler vom LeBaron der zweiten Generation rund 538.000 Exemplare (260.000 Limousinen, 52.600 Kombis, 120.000 Coupés und 106.000 Cabriolets, davon 3721 Town & Country).
Chrysler | |
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LeBaron | |
Hersteller: | Chrysler Corporation |
Produktionszeitraum: | 1986–1995 |
Klasse: | Sportcoupé/Cabriolet |
Karosserieversionen: | Coupé und Cabriolet, zwei Türen |
Motoren: | 2,2 l-Turbo-R4, 148-177 PS 2,5 l-R4, 101 PS 2,5 l-Turbo-R4, 152 PS 3,0 l-V6, 143-144 PS |
Länge: | 4696 mm mm |
Breite: | 1737 mm mm |
Höhe: | 1293-1344 mm mm |
Leergewicht: | 1216-1442 kg kg |
Vorgängermodell: | Chrysler LeBaron II |
Nachfolgemodell: | Chrysler Sebring |
Ähnliche Modelle: |
[Bearbeiten] LeBaron Coupé und Cabriolet (1986-1995) "J-Body"
Für das Modelljahr 1987 lancierte Chrysler völlig neue LeBaron-Coupés und -Cabriolets mit moderner, schnörkelloser Karosserie und Klappscheinwerfern; diese Modelle wurden mit einigem Erfolg auch in Europa angeboten.
Auch in dieser Modellgeneration wurden die 2,2- und 2,5 l-Vierzylinder von Chrysler verwendet, ab Modelljahr 1990 gab es auf Wunsch auch einen von Mitsubishi stammenden Dreiliter-V6.
Im Modelljahr 1990 erhielten die Modelle ein neues, ergonomisch günstiger gestaltetes Armaturenbrett, 1993 ein Facelift mit exponierten, flachen Scheinwerfern.
Ab Modelljahr 1989 wurde der LeBaron GTC als Hochleistungsversion angeboten, im Herbst 1993 entfiel das Coupé, und im letzten Modelljahr 1995 stand nur noch eine einzige Version im Programm, das GTC Cabriolet. Allerdings wurden unter dem Begriff "LeBaron GTC" in den Jahren 1989 bis 1995 unterschiedliche Motorvarianten angeboten: den Beginn machte 1989 der GTC TurboII. Aus 2,2 Liter Hubraum wurde mittels eines zweistufigen Turboladers 177 PS gewonnen. Die Lader kamen teils von Mitsubishi, teils von Garrett. Mit Einstellung des TII wurde der 3.0 V6 von Mitsubishi als "GTC" angeboten - vom Charakter her ein völlig anderes Fahrzeug.
Von dieser LeBaron-Generation baute Chrysler insgesamt rund 567.000 Exemplare (221.000 Coupés und 346.000 Cabriolets).
Chrysler | |
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LeBaron | |
Hersteller: | Chrysler Corporation |
Produktionszeitraum: | 1990–1994 |
Klasse: | Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, vier Türen |
Motoren: | 2,5 l-R4, 101 PS 3,0 l-V6, 143-144 PS |
Länge: | 4641 mm mm |
Breite: | 1730 mm mm |
Höhe: | 1364 mm mm |
Leergewicht: | 1243-1388 kg kg |
Vorgängermodell: | Chrysler LeBaron II |
Nachfolgemodell: | Chrysler Cirrus |
Ähnliche Modelle: | Dodge Spirit, Plymouth Acclaim |
[Bearbeiten] LeBaron Limousine (1990-1994)
Anfang 1990 nahm Chrysler unter der Bezeichnung LeBaron eine leicht abgewandelte Version des Dodge Spirit/Plymouth Acclaim ins Programm.
In Deutschland war dieses Fahrzeug als "Saratoga" erhältlich.
Die Limousine war mit 2,5 l-Reihenvierzylinder samt Dreigangautomatik oder mit dem Mitsubishi-Dreiliter-V6 plus Viergangautomatik zu haben.
In vier Jahren entstanden gut 131.000 Stück.
[Bearbeiten] Quellen
Flammang, James M./Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976-1999. Krause Publications, Iola 1999. ISBN 0-87341-755-0