Civaux
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Koordinaten: 46° 26′ 43″ N 00° 40′ 01″ O
Civaux | ||
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Region | Poitou-Charentes | |
Département | Vienne | |
Arrondissement | Montmorillon | |
Kanton | Lussac-les-Châteaux | |
Geografische Lage | 46° 26′ N 00° 40′ O | |
Höhe | m (67 m–149 m) |
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Fläche | 26,39 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 851 Einwohner 32 Einw./km² |
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Postleitzahl | 86320 | |
INSEE-Code | 86077 | |
Website |
"Civaux" ist eine französische Gemeinde im Südosten des Départements Vienne, in der Region Poitou-Charentes, mit etwa 900 Einwohnern (1999).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Prähistorie
Reichliche Funde behauener Steine, datierend aus dem "Acheuléen" (Zeitalter zwischen 300.000 und 500.000 Jahre v.Chr.),dem "Moustérien" (zwischen 30.000 und 300.000 Jahre v.Chr.) und dem "Magdalenien", (10.000 bis 20.000 Jahre v.Chr.) in den Sandgruben von Civaux und den umliegenden Gemeinden deuten auf eine sehr frühe menschliche Besiedelung hin. Auch wurden Stätten aus der "Bronze- und Eisenzeit" ausgegraben und durch Luftarchäologie entdeckt.
[Bearbeiten] Altertum
Das Dorf profitierte von seiner Lage als Station zwischen den Städten "Pictons" und "Lémovices" und konnte während der "Pax Romana" wachsen. Die Römer selbst bauten dort einige Monumente:
- Ein Theater (Durchmesser: 50 m);
- Ein vorchristliches Sanktuarium und ein kleiner typisch gallo - römischer Tempel (fanum) im Dorf.
Bei archäologischen Grabungen wurden einige Wohnungen und zwei Töpferöfen gefunden.
[Bearbeiten] Völkerwanderung
Gegen Ende des römischen Imperiums verschwand die Stadt nicht wie andere römische Siedlungen. Die Aufrechterhaltung des Wohlstands verdankt Civaux der frühen Verbreitung des Christentums . In Civaux wurde bereits Ende des vierten Jahrhunderts eine Kirche gebaut. Der Altarraum wurde später in eine "Baptisterium" (Taufkapelle) mit gemauertem Taufbecken umgewandelt, eine Bestätigung der Bedeutung von Civaux als religiöses Zentrum.
Die Merowinger errichteten nahe des Dorfes eine "Nekropole", die im vierten Jahrhundert etwa drei Hektar mit 20.000 Grabstätten einnahm. Ab dem Jahre 400 begrub man dort die Toten. Ca. 500 Sarkophage wurden freigelegt und sind heute noch sichtbar. Die heutige Einfriedigung von 90 x 90 m Seitenlänge ist außergewöhnlich: Sie besteht aus senkrecht aufgerichteten merowingischen Sarkophagdeckeln, die an prähistorische Menhire erinnern. Inmitten der ungewöhnlichen Szenerie steht eine Kapellenruine des 15. Jhs., die sich in das melancholisch stimmende Ambiente der Friedhofsatmosphäre nahtlos einfügt. Civaux wurde der Sitz eines "viguerie" (Verwaltungsbezirks), was seine Bedeutung bestätigte und verstärkte, die bis zum Ende des karolingischen Zeitalters (um 800 n.Chr.) andauerte.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Die Kirche Saint-Gervais-Saint-Protais: Die dem hl. Gervais und dem hl. Protais gewidmete Kirche ist eine der ältesten Frankreichs. Der Chor ist aus der Merowingerzeit, das Schiff und der Kirchturm datieren aus dem sechsten Jahrhundert, während die Kapitelle, die das Schiff schmücken, vom Anfang des siebten Jahrhunderts stammen. Zwei Kapitelle sind außergewöhnlich: das der "Ehe" und das der "Versuchung", sowie im Chor eine Stele aus dem "Paléochrétien" (datiert gegen 400 n.Chr.). Die Kirche ist im Jahre 1913 als historisch bedeutendes Bauwerk klassifiziert worden.
- Der Tour-aux-Cognons , ein Wachtturm nahe beim Dorf;
- Die merowingische Nekropole.