Coma-Superhaufen
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Der Coma-Superhaufen ist eine riesige Struktur von vielen tausend Galaxien, die sich in Richtung der Sternbilder Coma (Haar der Berenike) und Löwe befindet.
In den letzten Jahrzehnten haben die Astronomen und Kosmologen mehrere solcher Superhaufen entdeckt, welche die größten im Universum bekannten Strukturen darstellen. Sie spielen für die Erforschung der Raumstruktur und die Entwicklung des Weltalls seit dem Urknall eine große Rolle.
Der Großteil des Coma-Superhaufens besteht aus den zwei Galaxienhaufen Abell 1656 und Abell 1367 (nach dem Astronomen George Ogden Abell vom Mount Palomar und seinem Spezial-Katalog). Sie werden in der Astronomie aber meist als Coma- bzw. Leo-Galaxienhaufen bezeichnet und stehen etwa 310 und 290 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Die beiden "Cluster" (engl.) von Coma und Leo sind durch eine "Brücke" von Galaxien miteinander verbunden, und möglicherweise auch in unsere Richtung.
Alle Galaxien- und Superhaufen enthalten auch große Mengen Dunkle Materie und zahlreiche Radioquellen; ferner werden sie - wie auch andere astronomische Strukturen - von einem dünnen Gas durchdrungen, das sich durch seine viele Millionen Grad betragende Temperatur in Form von Röntgenstrahlung bemerkbar macht.
Der am Himmel benachbarte, 5x nähere Virgo-Galaxienhaufen im Sternbild Virgo ist ebenfalls Bestandteil eines Superhaufens, zu dem auch unsere Milchstraße und ihre "Lokale Gruppe" gehört. Viele Galaxienforscher deuten diese zwei Großstrukturen als zusammenhängend, weil sie durch eine lange Galaxienbrücke in Form eines Filaments miteinander in Verbindung stehen dürften, und sprechen vom Coma-Virgo-Superhaufen.