Corail-Wagen
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Als Corail-Wagen wird eine Serie von Reisezugwagen der Französischen Staatsbahnen (SNCF) für den nationalen und internationalen Schnellzugverkehr bezeichnet.
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[Bearbeiten] Die neue Wagengeneration
Die ab 1975 in Dienst gestellten Corail-Wagen im typischen grau-weißen Anstrich. Die Bezeichnung leitet sich aus Confort sur Rail ab, meint aber auch die korallen-(corail)-farbenen Türen des Ursprungsanstriches. Es waren die ersten Wagen in der UIC-Standardlänge von 26 400 Millimeter in Frankreich. Sie entsprechen damit der UIC-Spezifikation des Typs Z. Es wurden Großraumwagen und Abteilwagen beschafft
[Bearbeiten] VTU-Serie
Die neuen Großraumwagen wurden als VTU (Voiture tourisme universelle] in den SNCF-Wagenpark eingereiht. Die ersten Ausführungen als zehnfenstrige Großraumwagen der Typen B10t und B 11tu sowie A5B5tu (die Ziffer bezeichnet die fiktive Abteile)und A10tu, mit wie bei den 62er-Wagen mit etwas zur Wagenmitte versetzen korallenroten (corail) Türen sowie Bistrowagen B5rtux.
[Bearbeiten] VU-Serie
Im gleichen Jahr kamen auch einige Abteilwagen der Bauart A9u und B11u der Serie VU (Voiture universelle) in den Dienst, die sich von den Eurofima-Wagen nur durch die Dachsickung bis zur Dachkante und den nach innen versetzen Einstiegstüren in Drehfaltbauart unterschieden. Dazu gesellten sich B6Dux-Halbgepäckabteilwagen und A4B6u-Abteilwagen in Corail-Ausführung. Auch eine kleine Serie Steuerwagen B6Drtux wurde geordert, eine größere Serie folgte 1984.
[Bearbeiten] Andere Bauarten
Noch 1976 kamen Gepäckwagen der Bauart MC 76 sowie 100 Original-Eurofima-Wagen A9VSE (Voiture standard européen) auf die Schiene, bis auf acht in eurofima-orange in Corail-Livrée. Diese orangene Eurofima-Lackierung erhielten auch einige B10tu und A5B5tu-Wagen für den Verkehr nach Belgien und Holland. Eine Serie B11u mit Achtsitz-Abteilen (ein Teil ebenso im Eurofima-orange) und A11u mit elf Sechssitzabteilen (diese Wagen wurden aber sehr schnell der zweiten Klasse zugeordnet) wurden ab 1978 geliefert. Zusätzlich wurden auch einige A10u-Abteilwagen beschafft.
1978 wurden v. a. weitere B11u- und Halbgepäckwagen gekauft. Aber auch Liegewagen der Bauarten A9c9 B10c10 mit nachtblauen Fensterband gehörten zum Lieferumfang an die SNCF.
[Bearbeiten] Die 1980er Jahre
Alle Corail-Wagen hatten bis dahin Drehfalttüren. Ab 1982 wurden Schwenkschiebetüren für die Großraumwagentypen obligatorisch. Nur die ab 1984 gelieferten Liegewagen haben nun als universelle Bauart AcBc, wo die Abteile je nach Fahrkarte mit Liegen erster (vier) oder zweiter Klasse (sechs) besetzt wurden, wiesen weiter die nach innen versetzte Drehfalttür auf.
Ab 1984 folgen sogar B12u-Wagen mit acht Sitzen pro Abteil und weitere Fahrzeuge anderer Bauarten.
Die Bereiche der ersten Klasse hatten einen gelben Kennstreifen zwischen Dachkante und Fensterband, die der zweiten einen in grün. Das Barabteil wurde mit orangenem Streifen versehen.
[Bearbeiten] Neues Farbdesign
Mitte der 1990er Jahren änderte sich der Anstrich der Corail-Flotte. Nach dem Vorbild der umgebauten früheren schweizer TEE-Züge Typ RAm gab es nun einen zweitönigen Anstrich in grau, wobei das Fensterband dunkler als die Bauchspante lackiert wurde. Beide Farbbereiche wurden durch einen schmalen weißen Mittelstreifen getrennt, der Analogien zu den Reko-Wagen der DR herstellt. Die verscheinenden Klassen wurden nun durch rote Türen (erste Klasse) und türkise Türen (zweite Klasse) apostrophiert.
Ein neues Konzept stellen die Téoz-Züge im bunten Design dar, die auf einem Netz, ähnlich der einstigen DB-InterRegio-Züge verkehren (TGN, Trains du generation nouvelle). Hierfür wurden Corail-Wagen (meistens B6Du, B11tu und A10u) umgebaut.
Ebenso änderte sich das Signet der SNCF jeweils mit der aktuell verwendeten Ausführung auf den Wagen.
[Bearbeiten] Einsätze
Corail-Wagen kommen in Deutschland heute noch bis Stuttgart und Frankfurt/Main über Saarbrücken in EC-Zügen zum Einsatz. Einige Corail-Wagen fahren heute jedoch im TER (Transport express regional)-Verkehr, die dem RegionalExpress in Deutschland entsprechen. Sie haben dafür Anstriche der jeweiligen regionalen Gebietskörperschaft erhalten. Diese Züge fahren bis zu 200 km/h schnell (Metralsace im Elsass zum Beispiel).
Wagen der Corail-Bauarten fahren auch in Spanien und Portugal (dort mit Seitensicken nach Patenten der amerikanischen BUDD-Company der Bauarten B10, A10 und A5R(Bar)) in INOX-Ausführung.
[Bearbeiten] Technische Daten
Die aus Strangpressprofilen der Stahlsorte St 52 gebauten Wagen sind alle 26 400 Millimeter lang und 2 825 Millimeter breit (MC 76 nur 20 Meter). Sie besitzen Gummiwulst-Übergänge. Sie gehören dem UIC-Typ Z an. Die auf Drehgestellen der Bauart SNCF Y 32 (nur VSE auf FIAT-Drehgestell) laufenden Fahrzeuge verfügen über einen Drehgestellabstand von 19 Metern (MC 76: 13 Meter). Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach Type 160, 180 oder 200 km/h. Das Dach verfügt über Sicken, die über den Waschkantenbereich an die Dachkante reichen, außer bei dem VSE-Typ. Die in drei Unterserien VU/VTU 75, VU/VTU 78 und VU/VTU 84 unterteilten Wagen wurden von 1975 bis 1988 hergestellt. Alle Wagen sind klimatisiert ausgeführt worden. Einige Liegewagen verfügen aber über sich zu öffnende Fenster. Lieferfirmen waren Alstom und Anglo-Franco-Belge.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.train-rail.com/ bietet mehr Infos zu SNCF-Wagen mit Fotos und Zeichnungen (in frz. Sprache)