Cul de Paris
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Der Pariser Hintern (Frz. Cul de Paris) diente in erster Linie als Modesilhouette zur Betonung des bei Frauen von etlichen Männern auch als optisch weiter und auffälligeren Gesässes (im Sinne eines Blickfanges und eines erotischeren Hüftumfang-Gesässumfang-Verhältnisses) sowie eher praxisbezogen als Rockstütze.
In den 1770/80-Jahren wurden die bis dahin modischen relativ einfachen Reifröcke (Paniers) durch die neuen modischen Gewändern wie die Polonaise und Anglaise ersetzt, wozu auch Pariser Hintern als Gesässpölsterchen gehörten. Gleichzeitig wurden auch die Frisuren immer aufwendiger, so dass sich die modische Silhouette der Damen stark gegenüber vorher veränderte.
Diese Modeerscheinung war vor allem bei Damen des Hofes und allgemein in der Oberschicht anzutreffen, da sie bei den unteren Ständen der praktischen Arbeit entgegenstand.
Auch wenn im Biedermeier die Gesässpolster wieder verschwanden, kehrten sie vor allem aus modischen Gesichtspunkten je in den frühen 1870ern und 1880ern unter dem gleichen Namen bzw. jetzt auch als Tournüre (franz. tournure) bezeichnet wieder zurück.