Danelag
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Als Danelag (engl. Danelaw aus dem Angelsächsischen "Dena lagu bzw. Dänischem "Denalagen") bezeichnet man ein Gebiet in England, das ab 793 von Dänen erobert und spätestens 884 auch von den nicht unterworfenen angelsächsischen Gebieten anerkannt wurde. Zu dem Gebiet gehörten Northumberland und ein Großteil von Mittelengland und East Anglia, also grob gesagt der Norden und nördliche Osten des heutigen England.
Fünf befestigte Städte bildeten das Rückgrat des Danelag: Leicester, Lincoln, Nottingham, Stamford und Derby). Diese fünf Festungen sind unter der Bezeichnung Five Boroughs of Mercia bekannt.
Im 9. Jahrhundert nahmen die Angriffe der dänischen Wikinger auf die britische Küste immer weiter zu. Im Zuge der Überwinterung der Fürstenbrüder Halfdan Ragnarsson, Ubba und Ivar der Knochenlose im Jahre 865 kam es auch zur Ansiedlung Dänischer Kolonisten. Bald kam es zu einer Ausbreitung nach Norden und 867 wurde Northumbria mit seiner Hauptstadt York eingenommen, wo sie sowohl den gestürzten König Osbeorht als auch den Usurpator Aelle II besiegten. Die Dänen setzten den Engländer Ecgberht I als Marionettenkönig auf den Northumbrischen Thron. [1]
Als Reaktion darauf führten Æthelred von Wessex und Alfred der Große ihre Arme gegen Nottingham. Die Dänen verweigerten den Abzug. König Burgred von Mercia verhandelte daraufhin einen Friedensvertrag mit Ivar dem Knochenlosen der vorsah, dass die Dänen Nottingham behalten könnten wenn sie das übrige Mercia verschonten.
Im Jahr 870 setzten die Dänen ihre Invasion fort und schlugen König Edmund von East Anglia bei Hoxne und gliederten damit East Anglia ihren Besitzungen an.[2] Daraufhin versuchten Æthelred und Alfred erneut Ivar zu stoppen. Sie griffen die Dänen bei Reading an und wurden unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Die Dänen zogen daraufhin weiter und am 7. Januar 871 gelang es den Brüdern die Dänen bei Ashdown zu besiegen. Daraufhin zogen sich die Dänen nach Basing (Hampshire) zurück, wo Æthelred erneut angriff und seinerseits geschlagen wurde. Infolgedessen konnte Ivar weitere Siege feiern und so erreichte er im März Meretum (heute Marton (Wiltshire)).
Bald darauf, am 23. April 871, starb Æthelred und sein Bruder Alfred der Große übernahm die Herrschaft über Wessex. Die Wikinger forderten Tributzahlungen ein, das so genannte Danegeld („Gold der Dänen“), und verzichteten dafür auf Kampfhandlungen. Während dieses Friedens wendeten sich die Dänen wieder dem Norden zu und griffen Mercia an. Während dieser Auseinandersetzung starben sowohl Ivar als auch Burgred. Guthrum folgte Ivar nach und brachte 874 die Herrschaft über Mercia an sich. In nur zehn Jahren waren East Anglia, Northumbria und Mercia in dänische Hände gefallen, bloß Wessex bot noch Widerstand. [3]
In der Folge wandte sich Guthrum wieder Wessex und damit König Alfred zu und übernahm bereits 877 die Kontrolle über die Festungen Wareham und Exeter. In der Schlacht von Edington jedoch konnte Alfred die Oberhand behalten und sie in ihr Feldlager zurückschlagen. Nach zweiwöchiger Belagerung gaben die Dänen klein bei und im Vertrag von Wedmore verpflichtete sie sich, sich in die Region nördlich und östlich der Watling Street, einer alten Römerstraße, zurückzuziehen. In diesem Gebiet galt dänisches Gesetz und es wurden dänische Gebräuche gepflegt, die die Wikinger eingeführt hatten.
Bereits 884 unternahm Guthrum erneut einen Angriff auf Wessex wurde aber wiederum zurückgeschlagen. Daraufhin schlossen die beiden Könige den "Vertrag von Alfred und Guthram" in dem neuerlich die Grenzen des Danelag und von Wessex und die dänische Hoheit über Danelag festgeschrieben wurden.
Das Gebiet des Danelag konnte 924 von König Edward zurückerobert werden, da große Teile des Heeres der Wikinger England verlassen hatten und eine Schwächung der vorhandenen Kräfte ironischerweise durch Angriffe anderer Wikingergruppen stattgefunden hatte.
