Diskussion:Daniel Gottlob Moritz Schreber
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Schreber war natürlich kein Reformpädagoge, sondern ein Vertreter der so genannten schwarzen Pädagogik, d.h. einer Pädagogik, die die naturwüchsigen Interessen der Kinder für prinzipiell böse oder mindestens störend hielt. Schrebers gewaltsamer Umgang mit seinen eigenen Kindern ist dafür ein heftiges Beispiel. Schreber war ein Vertreter der ersten Generation von Erziehungswissenschaftlern, die eine professionelle, rational gesteuerte und dabei durchaus gewaltsame Zurichtung der Kinder zu tauglichen, ihre Affekte kontrollierenden Bürgern betrieben und propagierten (siehe dazu Elias: Über den Prozess der Zivilisation). Die Reformpädagogen (korrekterweise taucht Schreber da hier im Wiki gar nicht auf) waren gerade die Antwort auf diese beinharte pädagogische Allmachtsphantasie von Leuten wie Schreber.
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